22.11 BeanInfo
 
Durch Introspection/Reflection existiert ein leistungsfähiger Mechanismus, um die Eigenschaften und Ereignisse zur Laufzeit auszulesen. In der Regel nimmt die Entwicklungsumgebung dafür Methoden, die sich an die Namenskonvention halten. Es gibt aber noch eine zweite Möglichkeit, und die lässt sich über eine Bean-Information-Klasse nutzen. Sie bietet folgende Funktionalität:
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explizites Auflisten der freigegebenen Leistungen, die nach außen sichtbar sein sollen; |
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Zuordnung eines mit der Bean verwendeten Icons; |
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Anmeldung einer Customizer-Klasse. |
Sind die freigegebenen Leistungen aufgelistet, wird damit eine Untersuchung der Bean-Klassen auf die Namensgebung verhindert. Es gibt daher zur Freigabe der Eigenschaften und Ereignisse spezielle Methoden, die von uns gefüllt werden, indem wir jede Eigenschaft auflisten. Jede Methode nutzt zur Beschreibung der Leistungen so genannte Deskriptoren. Gibt es keinen Deskriptor, wird die jeweilige Eigenschaft, Methode oder das Ereignis nicht veröffentlicht. Gibt die Anfrage-Methode aus der Bean-Information-Klasse null zurück, wird für die jeweilige Eigenschaft/Event/Methode Reflection genutzt. Der Java-Code für dieses Doktor-Spielchen liegt in java.beans.Introspection. Ein kleines Beispiel, das alle get-Methoden der Klasse Point ausgibt:
BeanInfo beanInfo = Introspector.getBeanInfo( Point.class );
for ( PropertyDescriptor p : beanInfo.getPropertyDescriptors() )
System.out.println( p.getReadMethod() );
Die Ausgabe liefert vier Zeilen:
public final native java.lang.Class java.lang.Object.getClass()
public java.awt.Point java.awt.Point.getLocation()
public double java.awt.Point.getX()
public double java.awt.Point.getY()
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