Galileo Computing < openbook > Galileo Computing - Professionelle Bücher. Auch für Einsteiger.
Professionelle Bücher. Auch für Einsteiger

 << zurück
Java ist auch eine Insel von Christian Ullenboom
Programmieren für die Java 2-Plattform in der Version 5
Java ist auch eine Insel

Java ist auch eine Insel
5., akt. und erw. Auflage
1454 S., mit CD, 49,90 Euro
Galileo Computing
ISBN 3-89842-747-1
gp Kapitel 17 Servlets und Java Server Pages
  gp 17.1 Dynamische Web-Seiten und Servlets
    gp 17.1.1 Was sind Servlets?
    gp 17.1.2 Was sind Java Server Pages?
    gp 17.1.3 Vorteil von JSP/Servlets gegenüber CGI-Programmen
  gp 17.2 Vom Client zum Server und wieder zurück
    gp 17.2.1 Der bittende Client
    gp 17.2.2 Welche Form von Antwort erzeugt ein Web-Server?
    gp 17.2.3 Wer oder was ist MIME?
  gp 17.3 Servlets und JSPs entwickeln und testen
    gp 17.3.1 Servlet-Container
    gp 17.3.2 Web-Server mit Servlet-Funktionalität
  gp 17.4 Java Server Pages in Tomcat und Eclipse
    gp 17.4.1 Download und Installation
    gp 17.4.2 Ablageort für eigene JSP-Seiten
    gp 17.4.3 Web-Applikationen
    gp 17.4.4 Zuordnung von Web-Applikationen zu physikalischen Verzeichnissen
  gp 17.5 Skript-Elemente
    gp 17.5.1 Scriptlets
    gp 17.5.2 Ausdrücke
    gp 17.5.3 Deklarationen
    gp 17.5.4 Kommentare
    gp 17.5.5 Quoting
    gp 17.5.6 Entsprechende XML-Tags
  gp 17.6 Implizite Objekte
  gp 17.7 Was der Browser mit auf den Weg gibt – HttpServletRequest
    gp 17.7.1 Verarbeiten der Header
    gp 17.7.2 Hilfsfunktion im Umgang mit Headern
    gp 17.7.3 Übersicht der Browser-Header
  gp 17.8 Formulardaten
  gp 17.9 Das HttpServletResponse-Objekt
    gp 17.9.1 Automatisches Neuladen
    gp 17.9.2 Seiten umlenken
  gp 17.10 JSP-Direktiven
    gp 17.10.1 page-Direktiven im Überblick
    gp 17.10.2 include-Direktive
    gp 17.10.3 Mit JSPs Bilder generieren
  gp 17.11 Aktionen
    gp 17.11.1 Aktion include
    gp 17.11.2 Aktion forward
    gp 17.11.3 Aktion plugin
  gp 17.12 Beans
    gp 17.12.1 Beans in JSP-Seiten anlegen, Attribute setzen und erfragen
    gp 17.12.2 Der schnelle Zugriff auf Parameter
  gp 17.13 Kleine Kekse: die Klasse Cookies
    gp 17.13.1 Cookies erzeugen und setzen
    gp 17.13.2 Cookies vom Servlet einlesen
    gp 17.13.3 Kleine Helfer für Cookies
    gp 17.13.4 Cookie-Status ändern
    gp 17.13.5 Langlebige Cookies
  gp 17.14 Sitzungsverfolgung (Session Tracking)
    gp 17.14.1 Das mit einer Sitzung verbundene Objekt HttpSession
    gp 17.14.2 Werte mit einer Sitzung assoziieren und auslesen
    gp 17.14.3 URL-Rewriting
    gp 17.14.4 Zusätzliche Informationen
  gp 17.15 Tag-Libraries
    gp 17.15.1 Standard Tag Library (JSTL)
    gp 17.15.2 Jakarta Taglibs Project
  gp 17.16 Servlets
    gp 17.16.1 Servlets compilieren
    gp 17.16.2 Die Servlets in das classes-Verzeichnis
    gp 17.16.3 Servlet-Mapping
  gp 17.17 Der Lebenszyklus eines Servlets
    gp 17.17.1 Initialisierung in init()
    gp 17.17.2 Abfragen bei service()
    gp 17.17.3 Mehrere Anfragen beim Servlet und die Thread-Sicherheit
    gp 17.17.4 Das Ende eines Servlets
  gp 17.18 Das HttpServletResponse-Objekt
    gp 17.18.1 Wir generieren eine Web-Seite
    gp 17.18.2 Binärdaten senden
    gp 17.18.3 Noch mehr über Header, die der Server setzt
  gp 17.19 Objekte und Dateien per POST verschicken
    gp 17.19.1 Datei-Upload
  gp 17.20 Servlets und Sessions
  gp 17.21 Weiterleiten und Einbinden von Servlet-Inhalten
  gp 17.22 Inter-Servlet-Kommunikation
    gp 17.22.1 Daten zwischen Servlets teilen
  gp 17.23 Internationalisierung
    gp 17.23.1 Die Länderkennung des Anfragers auslesen
    gp 17.23.2 Länderkennung für die Ausgabe setzen
    gp 17.23.3 Westeuropäische Texte senden
  gp 17.24 Tomcat: Spezielles
    gp 17.24.1 Tomcat als Service unter Windows NT ausführen
    gp 17.24.2 Interessante Links zum Thema Servlets/JSP


Galileo Computing

17.16 Servletdowntop

Wir kommen nun noch einmal auf unser Eingangsbeispiel für ein Servlet zurück, das eine einfache Ausgabe erzeugt. Alle Servlets implementieren die Schnittstelle javax.servlet. Servlet. Die Klasse GenericServlet implementiert diese Methoden und stellt uns eine einfache Klasse bereit, von der wir erben können. Verlangt der Client vom Web-Server ein Servlet, so bildet der Servlet-Container ein Exemplar der Servlet-Klasse (in unserem Fall FirstServlet) und ruft nach der Initialisierung auf dem Objekt die Methode service() auf. Sie nimmt zwei Argumente an: ein ServletRequest- und ein ServletResponse-Objekt.

So gut wie alle Servlets erweitern eine Unterklasse von GenericServlet: HttpServlet. Ein HttpServlet enthält wichtige Arbeitsfunktionen für das Protokoll HTTP. Eine Erweiterung von GenericServlet ist eher unüblich, es sei denn, Nicht-HTTP-Protokolle wie FTP werden angeboten. Wir erweitern daher das FirstServlet zum SecondServlet.

Listing 17.20   FirstServlet.java

import java.io.*;
import javax.servlet.*;
import javax.servlet.http.*;
public class FirstServlet extends HttpServlet
{
  protected void doGet( HttpServletRequest reqHttpServletResponse res )
    throws ServletExceptionIOException
  {
    PrintWriter out = res.getWriter();
    out.println( "'Chr! Schnarch! Razong! Chr! Chr! Rapüh!'" );
    out.println( "(Disneys beste Comics, Band 5, S.  218)" );
  }
}

Über req lassen sich alle Anfrageparameter erfragen. In der Unterklasse HttpServlet-Request kommen noch Formularwerte und ein HTTP-Anfragetyp hinzu.

Mit res schicken wir die Daten, die zum Web-Client zurückgehen, wie HTTP-Response (200, 404), und Antwort-Header (Content-Type, Set-Cookie) zurück. Am wichtigsten ist aber die Methode getWriter(), die uns eine Referenz auf ein Writer-Objekt liefert, damit wir die HTML-Elemente für die Seite abschicken. (Vorsicht! Ein System.out ist diesmal nicht nötig – dieser Fehler schleicht sich schon mal ein.) Für Binärdaten können wir uns auch einen normalen OutputStream besorgen, damit wir zum Beispiel Bilder schicken können.


Galileo Computing

17.16.1 Servlets compilieren  downtop

Um Servlets zu übersetzen, muss das Jar-Archiv servlet.jar im Pfad haben. Dazu können wir entweder den CLASSPATH anpassen oder das Archiv einfach in das jre/lib/ext-Verzeichnis der Java SE kopieren; das Archiv liegt bei Tomcat im Ordner common/lib bei. Bei der Enterprise-Version von Java (Java EE) ist die Bibliothek schon im Pfad eingebunden.


Tipp   Das Einbinden der Tomcat-Version von servlet.jar lohnt sich dennoch, da sich die Servlet-API und -Implementierung öfters ändern und bei der Java EE nicht unbedingt die neueste Version integriert sein muss.


Galileo Computing

17.16.2 Die Servlets in das classes-Verzeichnis  downtop

Das Übersetzen eines Servlets ist das geringste Problem. Die Veröffentlichung bereitet mehr Kopfschmerzen. Erinnern wir uns an eine Webapplikation: sie besteht aus einem Verzeichnis WEB-INF mit den optionalen Verzeichnissen classes und lib. Wir werden das Verzeichnis classes benötigen, da wir dort unser FirstServlet.class ablegen müssen. Falls das Servlet in einem Paket liegt, muss diese Paketstruktur natürlich auch auf die Verzeichnisstruktur abgebildet werden.


Beispiel   Arbeiten wir mit einem Eclipse-Plugin, müssen wir uns um diese Probleme nicht kümmern. Wie legen einfach das Servlet unter WEB-INF/src ab und es wird somit automatisch unter WEB-INF/classes compiliert.


Galileo Computing

17.16.3 Servlet-Mapping  toptop

Um nun den Server zur Ausführung unserer Servlets zu bewegen, gibt es zwei Möglichkeiten:

gp  das Standard-Servlet-Mapping unter /servlet/;
gp  ein eigener Deployment-Descriptor im Verzeichnis WEB-INF jeder Applikation.

Standard-Servlet-Mapping

Im Fall des Standard-Servlet-Mappings wird ein Servlet zugänglich unter der URI servlet/SERVLETNAME. Um diese Möglichkeit einzuschalten, müssen wir die globale Konfigurationsdatei conf/web.xml modifizieren und an zwei Stellen das so genannte Invoker-Servlet aktivieren.

Die erste Stelle ist:

    <servlet>
        <servlet-name>invoker</servlet-name>
        <servlet-class>
          org.apache.catalina.servlets.InvokerServlet
        </servlet-class>
        <init-param>
            <param-name>debug</param-name>
            <param-value>0</param-value>
        </init-param>
        <load-on-startup>2</load-on-startup>
    </servlet>

Und die zweite:

    <servlet-mapping>
        <servlet-name>invoker</servlet-name>
        <url-pattern>/servlet/*</url-pattern>
    </servlet-mapping>

Stellt nun FirstServlet.class passend in WEB-INF/classes, lässt sich Erstere mit http://localhost:8080/jt/servlet/FirstServlet aufrufen.

Der Deployment-Descriptor web.xml

Soll der Invoker nicht zum Einsatz kommen, müssen wir für jede Web-Applikation eine Datei web.xml im Verzeichnis WEB-INF anlegen. Die dient dazu, die Web-Applikation vervollständigen. Der Deployment-Descriptor zählt die Servlets auf und weist ihnen Pfade zu.

Listing 17.21   WEB-INF/web.xml

<?xml version="1.0" encoding="ISO-8859–1"?>
<!DOCTYPE web-app PUBLIC
 "-//Sun Microsystems, Inc.//DTD Web Application 2.3//EN"
 "http://java.sun.com/dtd/web-app_2_3.dtd">
<web-app>
 ...
</web-app>

web.xml ist eine klassische XML-Datei, die nach einer festen DTD validiert wird. Die Angabe des DOCTYPE ist wichtig, sonst kann es Probleme mit unterschiedlichen Servlet-Containern geben. Im Wurzelelement <web-app> finden sich jetzt die spannenden Einträge, wie für unser Servlet FirstServlet.

  <servlet>
    <servlet-name>FirstServlet</servlet-name>
    <servlet-class>FirstServlet</servlet-class>
  </servlet>

Der erste Teil <servlet> listet Name und Klasse des Servlets auf. Jedes Servlet wird damit unter einem logischen Namen verfügbar gemacht und im nächsten Schritt auf ein Verzeichnis gemappt.

  <servlet-mapping>
    <servlet-name>FirstServlet</servlet-name>
    <url-pattern>/FirstServlet</url-pattern>
  </servlet-mapping>

Das Servlet mit dem Namen FirstServlet wird also unter /FirstServlet zu finden sein.

Damit ist alles komplett. Die Angabe von http://localhost:8080/jt/FirstServlet wird unser Servlet und seine Ausgabe präsentieren.

Für die Servlet 2.4 Spezifikation hat sich auch das XML-Format verändert. So ist hier zu schreiben:

<?xml version="1.0" encoding="iso-8859–1"?>
<web-app version="2.4" xmlns=http://java.sun.com/xml/ns/j2ee
xmlns:xsi=http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance
xsi:schemaLocation="http://java.sun.com/xml/ns/j2ee http://java.sun.com/xml/ns/j2ee/web-app_2_4.xsd">
  <servlet>
    <servlet-name>FirstServlet</servlet-name>
    <servlet-class>FirstServlet</servlet-class>
  </servlet>
  <servlet-mapping>
    <servlet-name>FirstServlet</servlet-name>
    <url-pattern>/FirstServlet</url-pattern>
  </servlet-mapping>
  </web-app>

Servlet neu starten

Wenn wir das Servlet ändern und neu compilieren, reicht es aus, den Inhalt im Browser zu aktualisieren (F5 im Internet Explorer). Ein vernünftiger Container sollte die Klasse dann automatisch neu laden. Was aber auf den ersten Blick so harmlos aussieht, ist bei genauerem Hinsehen schon etwas komplizierter, weil es nicht damit getan ist, nur Veränderungen zu überwachen. Das Problem besteht darin, dass der Servlet-Container die geladenen Klassen wieder freigeben und neu laden muss.

Wer das automatische Neuladen vermeiden möchte, der muss bei Tomcat in der Konfigurationsdatei conf/server.xml den Eintrag reloadable="true" auf false setzen. Dadurch ergibt sich ein Geschwindigkeitsvorteil, weil nicht vor jedem Start geprüft werden muss, ob sich das Servlet geändert hat.




1  Im Java-SDK 1.2 Beta waren die Klassen enthalten, doch sie wurden in der Finalversion wieder entfernt.

 << zurück




Copyright © Galileo Press GmbH 2005
Für Ihren privaten Gebrauch dürfen Sie die Online-Version natürlich ausdrucken. Ansonsten unterliegt das <openbook> denselben Bestimmungen, wie die gebundene Ausgabe: Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten einschließlich der Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.


[Galileo Computing]

Galileo Press GmbH, Rheinwerkallee 4, 53227 Bonn, Tel.: 0228.42150.0, Fax 0228.42150.77, info@galileo-press.de