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Professionelle Bücher. Auch für Einsteiger

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Java ist auch eine Insel von Christian Ullenboom
Programmieren für die Java 2-Plattform in der Version 5
Java ist auch eine Insel

Java ist auch eine Insel
5., akt. und erw. Auflage
1454 S., mit CD, 49,90 Euro
Galileo Computing
ISBN 3-89842-747-1
gp Kapitel 26 Dienstprogramme für die Java-Umgebung
  gp 26.1 Die Werkzeuge im Überblick
  gp 26.2 Der Compiler javac
    gp 26.2.1 Der Java-Interpreter java
    gp 26.2.2 Der Unterschied zwischen java.exe und javaw.exe
  gp 26.3 Das Archivformat Jar
    gp 26.3.1 Das Dienstprogramm Jar benutzen
    gp 26.3.2 Das Manifest
    gp 26.3.3 Applikationen in Jar-Archiven starten
    gp 26.3.4 Applets in Jar-Archiven
  gp 26.4 Ant
    gp 26.4.1 Bezug und Installation von Ant
    gp 26.4.2 Properties
    gp 26.4.3 Externe und vordefinierte Properties
    gp 26.4.4 Weitere Leistungen
  gp 26.5 Einpacken von Java-Programmen in ein exe mit JSmooth
  gp 26.6 Decompiler
    gp 26.6.1 Jad, ein schneller Decompiler
    gp 26.6.2 Decompilieren erschweren
  gp 26.7 Obfuscate Programm RetroGuard
  gp 26.8 Sourcecode Beautifier


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26.2 Der Compiler javac  downtop

javac übersetzt den Quellcode einer Datei in Java-Bytecode. Jede Klasse, die innerhalb einer Datei definiert wurde, wird zu einer Klassendatei umgewandelt. Wenn bei einer Klasse (nennen wir sie A) eine Abhängigkeit von einer anderen Klasse (nennen wir sie B) besteht – wenn zum Beispiel A von B erbt – und B nicht als Bytecode-Datei vorliegt, dann wird B automatisch mit compiliert. Der Compiler überwacht dabei automatisch die Abhängigkeiten der Quelldateien voneinander. Der allgemeine Aufruf ist:

 javac [ Optionen ] Dateiname(n).java  

Tabelle 26.1   Optionen des Compilers javac

Option Bedeutung
-cp classpath Eine Liste von Pfaden, auf denen der Compiler die Klassendateien finden kann. Diese Option überschreibt die unter Umständen gesetzte Umgebungsvariable CLASSPATH und ergänzt sie nicht. Es können mehrere Verzeichnisse durch Semikolon (Windows) oder Doppelpunkt (Unix) getrennt werden.
-d Verzeichnis Gibt an, wo die übersetzten .class-Dateien gespeichert werden. Ohne Angabe werden die Dateien im Verzeichnis der Quelldateien abgelegt.
-deprecation Als deprecated markierte veraltete Methoden (javaDoc-Comment @deprecated) werden angezeigt.
-g Erzeugt Debug-Informationen. Die Option muss gesetzt sein, damit der Debugger verwendet werden kann. –g:none erzeugt keine Debug-Informationen, und die Klassendatei wird etwas kleiner.
-nowarn Deaktiviert die Ausgabe von Warnungen. Fehler (Errors) werden noch angezeigt.
-source Version Erzeugt Bytecode für eine bestimmte Java-Version. Folgende Angaben sind erlaubt: 1.3, 1.4, 1.5 bzw. 5.
-sourcepath Quellpfad Ähnlich wie -classpath, nur wird in sourcepath nach den Quelldateien gesucht.
-verbose Ausgabe von Meldungen über geladene Quell- und Klassendateien während der Übersetzung.


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26.2.1 Der Java-Interpreter java  downtop

Der Java-Interpreter führt den Java-Bytecode in der Laufzeitumgebung aus. Dazu sucht der Interpreter in der als Parameter übergebenen Klassendatei nach der speziellen main()-Methode. Der allgemeine Aufruf ist:

 java [ Optionen ] Klassenname [ Argumente ]  

Ist die Klasse in einem Paket definiert, muss der Name der Klasse voll qualifiziert sein. Das bedeutet: Wenn die Klasse Haupt etwa im Paket com.javatutor, also im Unterverzeichnis com/javatutor, angesiedelt ist, dann muss als Klassenname com.javatutor.Haupt angegeben werden. Die benötigten Klassen müssen die Laufzeitumgebung finden können. Der Interpreter wertet jedoch wie der Compiler die Umgebungsvariable CLASSPATH aus und lässt sich alternativ den Klassenpfad durch die Option -classpath angeben.

Die Argumente sind optional und werden beim Aufruf an die Klasse übergeben.


Tabelle 26.2   Optionen des Interpreters java

Option Bedeutung
-client Wählt die Java HotSpot Client VM, Standard.
-server Wählt die Java HotSpot Server VM.
-cp classpath Eine Liste von Pfaden, wo der Compiler die Klassendateien finden kann. Diese Option überschreibt die unter Umständen gesetzte Umgebungsvariable CLASSPATH und ergänzt sie nicht. Es können mehrere Verzeichnisse durch Semikolon (Windows) oder Doppelpunkt (Unix) getrennt werden.
-DProperty=Wert Setzt den Wert einer Property, etwa java -Djdbc.drivers=sun.jdbc.odbc.JdbcOdbcDriver XY
-help oder -? Listet alle vorhandenen Optionen auf.
-ea Ermöglicht Assertions, die standardmäßig ausgeschaltet sind.
-jar Startet eine Klasse aus dem Jar-Archiv, falls sie in der Manifest-Datei genannt ist. Die Hauptklasse lässt sich aber immer noch angeben.
-verbose Informationen über die Laufzeitumgebung -verbose:class gibt Information über geladene Klassen. -verbose:gc informiert über GC. -verbose:jni informiert über native Aufrufe.
-version Zeigt die aktuelle Version an.
-X Zeigt nicht standardisierte Optionen an.
-Xdebug Startet mit Debugger.
-Xincgc Schaltet die inkrementelle GC ein.
-Xmsn Anfangsgröße des Speicherbereichs für die Allokation von Objekten (x MB), voreingestellt sind zwei MB.
-Xmxn Maximal verfügbarer Speicherbereich für die Allokation von Objekten. Voreingestellt sind 64 MB. x beschreibt als einfache Zahl die Byte oder Kilobyte mit einem angefügten k oder Megabyte (angefügtes m). Beispiel: -Xms128m.
-Xnoclassgc Schaltet die GC für geladene, aber nicht mehr benötigte Klassen aus.
-Xprof Der Interpreter schreibt Profiling-Informationen in der Datei java.prof.
-Xrs Reduziert intern die Verwendung von Unix-Signalen durch die Laufzeitumgebung. Das ergibt gegebenenfalls eine schlechtere Performance, aber bessere Kompatibilität mit diversen Unix/Solaris-Versionen.
-Xssn Setzt die Größe des Stacks.


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26.2.2 Der Unterschied zwischen java.exe und javaw.exe  toptop

Unter einer Windows-Installation gibt es im Java-JDK für den Interpreter zwei ausführbare Dateien: java.exe und javaw.exejava.exe stellt die Regel dar. Der Unterschied besteht darin, dass eine über die grafische Oberfläche gestartete Applikation mit java.exe im Unterschied zu javaw.exe ein Konsolenfenster anzeigt. Ohne Konsolenfenster sind mit javaw dann auch Ausgaben über System.out/err nicht sichtbar.

In der Regel wird für ein GUI-Programm während der Entwicklung java genutzt und im Produktivbetrieb dann javaw. Ein kleines (oder großes) Ärgernis bestand bei Systemaufrufen mit Runtime.exec(), weil sich plötzlich ein Konsolenfenster öffnete, das dann wieder verschwindet. Der Fehler feierte regelmäßig Geburtstag (4244515), bis er in 1.4 behoben wurde. Bei java wurde kein zusätzliches Fenster erzeugt.

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