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Professionelle Bücher. Auch für Einsteiger

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Java ist auch eine Insel von Christian Ullenboom
Programmieren für die Java 2-Plattform in der Version 5
Java ist auch eine Insel

Java ist auch eine Insel
5., akt. und erw. Auflage
1454 S., mit CD, 49,90 Euro
Galileo Computing
ISBN 3-89842-747-1
gp Kapitel 23 Java Management Extensions (JMX)
  gp 23.1 Überwachen von Systemzuständen
  gp 23.2 MBean-Typen, MBean-Server und weitere Begriffe
    gp 23.2.1 MBeans des Systems
  gp 23.3 JConsole
  gp 23.4 Der MBeanServer
  gp 23.5 Eine eigene Standard-MBean

Kapitel 23 Java Management Extensions (JMX)

Die Reparatur alter Fehler kostet oft mehr als die Anschaffung neuer. – Wieslaw Brudzinski

Nicht nur in der Informatik ist der rasante Wechsel der Technologien zu beobachten. Ein Beispiel ist das Automobil, das in den letzten 100 Jahren tiefgreifende Änderungen durchmachte. Von den vielen Schlagwörtern sind ESP und ABS nur zwei, die zudem eine Elektrifizierung nahe legen. Die Komponenten eines Autos sind vernetzt, und Signalgeber melden in Echtzeit Informationen an elektronische Steuereinheiten (Electronic Control Units, ECU). In modernen Kraftfahrzeugen werten fast 100 ECUs mehr als 1 GB an Daten pro Sekunde aus. Damit verschiebt sich auch eine Fehlerquelle: Wenn früher eine Sicherung durchbrannte, bleibt heute ein Auto schon stehen, wenn der Bordcomputer einen Fehler meldet. Auch in der Entwicklung ist das teuer: BMW gibt an, dass 40  % der Herstellungskosten auf Elektronik und Software anfallen.


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23.1 Überwachen von Systemzuständetoptop

In diesem Unterkapitel geht es nicht gezielt um Autos, sondern um die Überwachung (neudeutsch Monitoring) eines Systems. Die Steuereinheiten überwachen im laufenden Betrieb das System beziehungsweise die Komponenten, die Ressourcen. Notwendig ist viel: Statusmeldungen, Diagnose bzw. Debugging, Performance-Analyse zum Tuning und weites. Weiterhin sollen zur Laufzeit Konfigurationen am System vornehmen werden, um zum Beispiel Logging ein- oder auszuschalten.

Übertragen wir das Monitoring auf Java, stellt sich das erste Problem – dass es auf den unterschiedlichsten Ebenen etwas zu überwachen gibt: Auf der Hardware-Seite finden wir die CPU-Auslastung oder den Ein-/Ausgabe-Durchsatz, auf der Seite des Betriebssystems die Zuteilung bei Mehrprozessorsystemen, bei der JVM den Garbage Collector, bei einem Servlet Container die Frage nach den Verbindungen pro Minute und bei unserer Anwendung die Angabe, wie viele Kunden die Bestellung abgebrochen haben. All diese zu überwachenden Elemente unter einen Hut zu bekommen, ist fast unmöglich, und so sind in den letzten Jahren Standards für bestimmte Teile entstanden; der bekannteste ist SMTP.

Für das Management von Java-Applikationen hat Sun die Java Management Extensions (JMX) entwickelt. JMX wird kontinuierlich im Java Community Process weiterentwickelt und ist eine bewährte Technologie, die seit einigen Jahren verfügbar ist. In Java 5 sind Teile vom JMX (und andere) mit in die Standard-API eingegangen. Alle sind als optionales Packet für Java SE/Java EE erhältlich. Schrittweise findet JMX Einzug in Java EE-Container, um Teile über eine standardisierte API zu überwachen. JMX wurde jedoch für die Java SE entwickelt, bevor es die Java EE gab, sodass JMX auch für alle Entwickler interessant sind, die keine Enterprise-Applikationen entwickeln. Software aus dem Java EE-Umfeld – darunter Tomcat, JBoss, IONA, BEA WebLogic – nutzen JMX, um zum Beispiel Performance-Statistiken zu liefen oder um Konfigurationen vorzunehmen.

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