13.5 Zusammenfassung
 
Für verschiedenste Verwendungszwecke wurden im Laufe von über dreißig Jahren verschiedenste Sorten von Netzwerkhardware, Netzzugangsverfahren und -Protokollen entwickelt. Einige werden mit verschiedenen Verbesserungen bis heute eingesetzt; andere sind gekommen und wieder verschwunden.
Im Bereich der Netzwerkhardware ist das wichtigste Verfahren für lokale Netze Ethernet, vornehmlich über Twisted-Pair-Kabel. Die Geschwindigkeit wird in immer mehr Netzen auf 100 MBit/s erhöht; der Einsatz von Switches statt der ursprünglichen Hubs vermeidet die leidige Datenkollision von vornherein. Abgesehen davon wird Ethernet-Hardware immer günstiger, zumal die Schnittstelle in fast alle aktuellen Rechner bereits eingebaut ist.
Der neue Shootingstar unter den LAN-Technologien ist allerdings das Wireless LAN nach IEEE 802.11, es bietet eine erheblich flexiblere und schnellere Vernetzung als Ethernet. In den nächsten Jahren dürften in den meisten öffentlichen Gebäuden, Einkaufszentren, Bürogebäuden und sogar ganzen Innenstädten immer mehr öffentliche WLAN-Access-Points entstehen. Auch Preis und Geschwindigkeit von WLAN-Hardware nähern sich immer mehr dem Ethernet an.
Im Bereich der kommerziellen Internetzugänge dominieren bisher noch die Einwahlverbindungen über Modem oder ISDN, die kostengünstig und flächendeckend verfügbar sind. Eine immer wichtigere Konkurrenz bieten die verschiedenen DSL-Zugänge, deren Bandbreite viel höher ist.
Für den Netzzugang, also den Zugriff auf das Übertragungsmedium, existieren je nach Hardware unterschiedliche Lösungen. Eines der ungünstigsten wird von Ethernet verwendet; bei CSMA/CD kommt es besonders häufig zu Datenkollisionen. Anstatt auf komplizierte Weise ein neues Netzzugangsverfahren für Ethernet einzuführen, verwendet man heute Switches, die das Problem einfach umgehen. Andere Netzzugangsverfahren wie das für WLAN eingesetzte CSMA/CA oder das besonders clever konstruierte Token-Passing-Verfahren sind erheblich weniger anfällig für Datenkollisionen, werden aber nicht von Ethernet unterstützt, sondern nur von anderen Arten der Netzwerkhardware.
Im Bereich der Protokollstapel dominiert heute nur noch ein einziger: die TCP/IP-Protokollfamilie. Diese Protokolle sind robust, flexibel und frei verfügbar, wodurch sie von jedem Hersteller in Hard- und Software implementiert werden können. Außerdem bilden sie die Grundlage des größten Netzwerks der Welt, des Internets. Insofern ist es das Praktischste, auch lokale Netze auf dieser Basis zu betreiben, um sie auf einfache Art und Weise mit dem Internet verbinden zu können.
Das verbindungslose Vermittlungsprotokoll IP bildet die Grundlage der Internet-Datenübertragung. Durch die IP-Adressen wird festgelegt, in welches Teilnetz die Daten geroutet werden müssen. Die Möglichkeit, dass Anwendungen zwischen dem zuverlässigen Transportdienst TCP und dem schnelleren, weniger aufwändigen UDP wählen können, erhöht die Flexibilität nochmals.
Andere Protokollstapel, die in der Vergangenheit von Bedeutung waren, werden nur noch selten eingesetzt. Lediglich die AppleTalk-Familie hat nach wie vor eine gewisse Verbreitung, weil sie speziell für die Vernetzung von Macs konzipiert wurde. Aber selbst diese nutzen immer häufiger ausschließlich TCP/IP.
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