Kapitel 3 Die K Desktop Umgebung
3.1 Einleitung
 
Das K Desktop Environment (KDE) ist eine moderne, leistungsfähige und freie grafische Benutzeroberfläche für UNIX kompatible Betriebssysteme. Der Name KDE spielt auf das Common Desktop Environment (CDE) von Sun Microsystems an, welches in den 80er Jahren das Licht der Welt erblickte. Dieser Abschnitt zeigt dir, was KDE zu bieten hat.
Internetlink
Die Homepage des KDE-Projekts findest du auf
http://www.kde.org.
3.1.1 Die Sache mit dem Einfachklick
 
Windows und Macintoshanwender werden sich nicht großartig umstellen müssen, wenn sie mit der KDE-Oberfläche arbeiten: KDE vereint in genialer Weise das Beste aus beiden Welten. Einen wichtigen Unterschied gibt es allerdings doch: Jede Desktopaktion wird mit einem Einfachklick ausgelöst. Wenn du wie gewohnt auf ein Icon doppelklickst, so wird das entsprechende Programm zweimal gestartet, oder andere Dinge erscheinen, welche du eventuell nicht benötigst. Nach einer kurzen Umgewöhnungsphase wirst du diesen kleinen, aber feinen Unterschied auch verinnerlicht haben.
Tipp
Um ein Objekt auf dem Desktop lediglich auszuwählen, ist vor dem Anklicken die Strg-Taste zu betätigen und festzuhalten. Nach der Markierung des Objekts kann die Taste wieder freigegeben werden.
3.1.2 Lauter Kontextmenüs ...
 
Die meisten Icons bzw. Objekte des Desktops besitzen ausgefeilte Kontextmenüs, die sich nach einem rechten Mausklick über dem Objekt präsentieren. Im folgenden Bild siehst du ein Beispiel für das Kontextmenü des CD-ROM-Laufwerks.
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Abbildung 3.1
Intelligentes Kontextmenü für das CD-ROM
Die Maus-Kontexthilfe
Eine andere Variante der Kontexthilfe erscheint, wenn man mit der Maus über ein Objekt fährt und dort einige Zeit verweilt.
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Abbildung 3.2
Informationen beim Überfahren mit der Maus
Tipp
Du weißt nicht, was sich hinter einem bestimmten Icon versteckt? Fahre einfach mit der Maus darüber.
3.2 Der Desktop
 
Der Hauptteil der sichtbaren Oberfläche wird Desktop genannt, zu Deutsch "Schreibtisch". In diesem Bereich erscheinen die Fenster der gestarteten Programme. Nach dem Start von Knoppix findest du dort zunächst einmal die Symbole für die beim Booten identifizierten Datenträger deines Rechners.
3.2.1 Die Icons
 
Im folgenden Bild sind die Icons für das CD-ROM-Laufwerk, das Floppy-Laufwerk sowie einige Festplattenpartitionen zu sehen. Auch USB-Memorysticks und CardReader werden auf diese Weise angezeigt.
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Abbildung 3.3
Knoppix erstellt für jedes identifizierte Speichermedium ein Icon
Bei den Symbolen handelt es sich um Hyperlinks zu den entsprechenden Datenträgern. Du kannst per Drag and Drop Dateien oder Verzeichnisse auf die entsprechenden Icons fallen lassen und dadurch etwas verschieben oder kopieren.
Hinweis
Wenn du über einen Memorystick oder eine USB-Festplatte verfügst, so werden diese unmittelbar nach dem Anschließen in Form eines entsprechenden Icons auf dem Desktop erscheinen und können sofort genutzt werden. Dieses Verhalten wird insbesondere den Macintoshnutzern bekannt vorkommen und nennt sich Hotplug.
3.2.2 Das Panel
 
Unter dem Panel versteht man die Multifunktionsleiste am unteren Bildschirmrand. Diese ist in der Desktop-Standardeinstellung stets sichtbar. Sie enthält verschiedene Utilities und Informationen.
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Abbildung 3.4
Das Panel
Im linken Bereich des Panels befinden sich die Schnellstarticons einiger wichtiger Anwendungen wie z. B. OpenOffice, Firefox oder auch das Knoppix-Konfigurationsmenü (erkennbar am Pinguin-Icon). Beachte, dass nach dem Anklicken des OpenOffice-Icons (die stylisierten Möven) speziell auf älterer Hardware einige Minuten vergehen können, bis das Programm gestartet ist.
Das K-Menü
Ähnlich dem zentralen Startknopf von Windows, stellt der Knopf des K-Menüs am linken Rand des Panels den Ausgangspunkt für den Start der meisten Programme dar.
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Abbildung 3.5
Das K-Menü
Der Desktopumschalter
Eine Besonderheit gegenüber Windows ist die Möglichkeit, mehrere Desktops parallel zu betreiben. Dies wird über den Desktopumschalter realisiert, welcher sich ebenfalls im Panel befindet.
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Abbildung 3.6
Auswahl verschiedener Desktops
Du kannst nun verschiedene geöffnete Fenster auf Desktops deiner Wahl verschieben. Dazu klickst du auf das Fensterkontrollsymbol in der linken oberen Ecke des entsprechenden Fensters und wählst den Menüpunkt Auf Arbeitsfläche <Nummer>. Dadurch lässt sich die Arbeitsfläche übersichtlicher gestalten.
Miniprogramme und Applets
Sehr praktisch sind verschiedene Miniprogramme, die sich im rechten Bereich des Panels befinden. Z. B. lässt sich die Tastaturbelegung "on the fly" durch Anklicken des Ländericons ändern. Ein einfacher Klick auf das Flaggensymbol schaltet zwischen den vordefinierten Hauptsprachen um, wer diese Auswahl ändern möchte, wählt den Kontextmenüpunkt Einrichten.
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Abbildung 3.7
Auswahl der Lokalisierung
Uhr
Wie in jedem besseren Desktopsystem darf natürlich die Anzeige der Systemuhrzeit nicht fehlen. Per Kontextmenü hast du die Möglichkeit, die Optik der Uhr deinen Vorstellungen entsprechend anzupassen.
Das Panel verstecken
Wer viel Platz auf seinem Desktop benötigt, der kann das Panel auch ausblenden. Dazu klickt man auf das Pfeilsymbol an irgendeinem Ende des Panels, und dieses verschwindet dann in der entsprechenden Ecke. Du kannst das gesamte Panel auch per Drag and Drop an einen anderen Bildschirmrand verschieben.
3.2.3 Einfaches Copy and Paste
 
Ein sehr nützliches Feature aller Linux-Desktops ist das vereinfachte Copy and Paste mit Hilfe einer Dreitastenmaus. Gehe dazu folgendermaßen vor:
1. |
Wähle den zu kopierenden Text mit der linken Maustaste aus, so dass dieser markiert erscheint. |
2. |
Zeige auf den Bereich, in welchen der Text eingefügt werden soll. (Wichtig: Klicke nicht auf diese Stelle!) |
Betätige nun die mittlere Maustaste: Der Text wird an der gewünschten Stelle platziert.
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