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Professionelle Bücher. Auch für Einsteiger

Knoppix kompakt übersetzt aus dem Englischen und erweitert von Rainer Hattenhauer
Ein Leitfaden für Einsteiger
Buch: Knoppix kompakt
gp Kapitel 5 Hardwareanalyse
  gp 5.1 Das KDE-Infozentrum
  gp 5.2 Informationen über eine Shell abrufen
  gp 5.3 Einschränkungen

Kapitel 5 Hardwareanalyse

Knoppix verfügt über eine eingebaute Hardwareerkennung, die unter modernen Linuxsystemen ihresgleichen sucht. Die Routine wird während des Bootens abgearbeitet und kann ein großes Spektrum gängiger PC-Komponenten wie Prozessor, Graphikkarte, Netzwerkhardware usw. identifizieren. Aus der KDE-Umgebung heraus steht dir für diesen Zweck das KDE-Infozentrum zur Verfügung. Dieses startet man über das KDE-Startmenü -> System -> Infozentrum. Nach dem die Applikation gestartet wurde, kannst du auf der linken Seite eine entsprechende Hardwarekategorie auswählen und nähere Informationen im rechten Fensterbereich entnehmen.


Galileo Computing

5.1 Das KDE-Infozentrum  downtop

Abbildung
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Abbildung 5.1   Das KDE-Infozentrum, hier: Die Speicherauslastung

Die interessantesten Bereiche sind

gp  Der Prozessor (CPU = Central Processing Unit)
gp  Der Speicher (RAM = Random Access Memory)
gp  Die Partitionen (auf Festplatten bzw. Wechseldatenträgern)
gp  Der PCI-Bus (PCI = Peripheral Component Interconnect)
gp  Die PCMCIA-Schnittstelle (Das sind die kleinen, Scheckkarten-großen Erweiterungskarten, die man insbesondere in Verbindung mit Laptops verwendet; PCMCIA = Personal Manufacturer Interface Adapter)
gp  Die Massenspeicher wie Festplatten, CD-/ DVD-Laufwerke, USB-Sticks, Brenner etc.
gp  Die USB-Schnittstelle (USB = Universal Serial Bus)

Bemerkung

Solltest du ein neues USB-Device an den Computer anschließen, während du dich bereits auf der USB-Informationsseite befindest, so wechsle noch einmal zu einer anderen Kategorieseite und wieder zurück, um einen Refresh der Seite zu bewirken.


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5.2 Informationen über eine Shell abrufen  downtop

Linux-Puristen wählen einen anderen Weg, um sich über Interna des Computers zu informieren. Dazu wird eine Konsole bzw. eine Shell gestartet:

1. Klicke auf das Terminalsymbol im Panel.

Abbildung
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Abbildung 5.2   Terminal starten

2. Gib den Befehl dmesg in der Kommandozeile ein und betätige die Eingabetaste:
3. Der Befehl dmesg zeigt die Meldungen, die der Kernel während des Bootens generiert hat. Du findest darin sämtliche Hardwareinformationen, die auch vom KDE-Infozentrum ausgewertet werden. Beispielsweise könnten die folgenden Datenträger erkannt worden sein:

hda: PLEXTOR DVD-ROM PX-130A, ATAPI CD/DVD-ROM drive
hdb: _NEC DVD_RW ND-1300A, ATAPI CD/DVD-ROM drive
hdc: ST3120022A, ATA DISK drive

Du erinnerst dich? Dieselben Meldungen tauchten bereits im letzten Abschnitt auf, als wir uns mit den Meldungen während des Startvorgangs beschäftigt haben.

Tipp

Interessiert man sich für die Bootmeldungen von speziellen Hardwarekomponenten, so bedient man sich des Kommandos grep, um Meldungen, die eine bestimmte Zeichenfolge enthalten, herauszufiltern. So listet der Befehl dmesg | grep hd ausschließlich Bootmeldungen, welche die Zeichenkette hd enthalten. Das sind im Wesentlichen Informationen zu Festplatten oder optischen Laufwerken. Mit dem Zeichen | wird eine so genannte Pipe konstruiert, welche die Ergebnis eines Befehls an einen anderen weiterreicht.


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5.3 Einschränkungen  toptop

Die Fähigkeit, eine Vielzahl von Hardwarekomponenten zu identifizieren, macht Knoppix zum mächtigen Werkzeug, wenn es darum geht, Hardware auf ihre Funktion hin zu überprüfen. Dennoch gibt es auch einige Einschränkungen.

Knoppix und hochaktuelle Hardware

Knoppix ist nicht in der Lage, PCI- oder PCMCIA-Hardware zu identifizieren, die jünger als das eigene Releasedatum ist. USB- und FireWire-Hardware unterliegt dieser Einschränkung zumeist nicht.

Zur Orientierung: Grundlage des vorliegenden Open Books stellt die Knoppix Version 3.8, welche im März 2005 erschienen ist, dar. Knoppix sollte also in der Lage sein, die meiste Hardware, die vor diesem Datum erschienen ist, zu identifizieren (ausgenommen vielleicht einige exotische Komponenten).

Winmodems

Ein Winmodem ist ein Modem, welches zum Betrieb spezielle Software bzw. Treiber benötigt, die ausschließlich vom Betriebssystem Microsoft Windows zur Verfügung gestellt werden kann. Dadurch kann der Hersteller derartiger Hardware einige Bauteile bei der Fertigung einsparen und somit die Produktionskosten senken. Ein typisches Beispiel sind Modems, die auf dem Intel Chip 537 aufsetzen. Für diese Typen gibt es eine große Zahl von verschiedenen Windowstreibern, die zueinander inkompatibel sind. Unglücklicherweise erkennt Knoppix dann nur den Typ Intel 537, nicht aber die Unterart des Modems. Dieses Problem stellt aber eher eine Einschränkung auf Seiten der Hardwarekomponente und weniger ein Defizit von Knoppix dar.

"Identifiziert" bedeutet nicht "unterstützt"

Es mag sein, dass Knoppix nicht für sämtliche Hardware, die erkannt wurde, adäquate Treiber zur Verfügung stellen kann. Dieses Problem taucht zumeist in Verbindung mit aktueller WLAN-Hardware wie z. B. dem Intel Centrino Chipsatz auf, welcher zur Herstellung der vollen Funktionalität auf proprietäre Windowstreiber angewiesen ist. Dieses spezielle Problem lässt sich dann allerdings mit einer Software namens Ndiswrapper umgehen, die in der Lage ist, Windowstreiber unter Linux zu nutzen.

Identifizierung: Ohne Gewähr

Die Knoppix-Hardwareerkennung kann durchaus auch einmal falsche Ergebnisse liefern. Dies liegt daran, dass Knoppix nicht perfekt ist (Entschuldigung!). Aber Knoppix ist schon recht nah dran am Ideal der perfekten Software. Insbesondere werden die Konfigurationseinstellungen, die Knoppix während des Starts konfiguriert, von vielen Linuxnutzern in aller Welt als Vorlage verwendet, um die entsprechende Hardwarekomponente in Verbindung mit einer anderen Distribution zu konfigurieren. Und darüber hinaus korrigiert die Hardwareerkennung sogar zuweilen eingebaute Fehler im Hardwaredesign.

Tipp

Wer hochaktuelle Hardware in Verbindung mit einer Linux Livedistribution verwenden möchte, der sollte einmal Kanotix, ein Knoppix-Derivat ausprobieren. Diese Variante ermöglicht auch die Integration aktuellster oder exotischer Hardware. Mehr Informationen findest du unter

www.kanotix.com

  
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Dieses Buch wurde unter der GNU Free Documentation License (GNU FDL) veröffentlicht.
Das Projekt wurde unterstützt von Galileo Press, 2005.


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