Kapitel 9 USB-Datenträger nutzen
Knoppix unterstützt zwei Arten von extern anschließbaren USB-Datenträgern:
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USB-Memorysticks, die mit Flashspeicher ausgestattet sind. |
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Externe Festplatten, die über eine USB-Schnittstelle verfügen. |
Knoppix benutzt für den Zugriff auf derartige Medien den im Kernel integrierten USB Massenspeichertreiber. Sowohl der USB 1.1 als auch USB 2.0 Standard werden unterstützt. USB 1.1 arbeitet dabei mit Übertragungsraten von 12 MBit pro Sekunde (das sind ca. 1,5 MByte pro Sekunde). USB 2.0 ist wesentlich schneller: Hier werden Geschwindigkeiten von bis zu 480 MBit/s (also ca. 60 MByte/s) erreicht.
9.1 Memorysticks
 
Ein USB-Stick ist ein sehr kompakter Datenspeicher, der sogar als Schlüsselanhänger verwendet werden kann. Viele per USB anschließbare Digitalkameras erscheinen am PC unter Knoppix ebenfalls als Massenspeichermedien, manche von ihnen müssen allerdings erst in den so genannten DSC-Modus gebracht werden, damit man per USB auf sie zugreifen kann.
Um nun Dateien mit einem USB-Datenträger austauschen zu können, ist wie folgt zu verfahren:
1. |
Stecke das USB-Device in einen freien USB-Anschluss deines PCs. Nach einer kurzen Pause sollte für jede auf dem Datenträger befindliche Partition ein Icon auf dem Desktop erscheinen. |
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Abbildung 9.1
Ein Memorystick wurde erkannt
2. |
Sollte das nicht passieren, dann hilft es oftmals, das Gerät zu entfernen und nochmals langsam einzustecken. Es gibt vier Kontakte am USB-Anschluss, wovon zwei etwas länger konfektioniert sind. Diese müssen beim Einstecken zuerst kontaktieren. |
3. |
Um zu kontrollieren, ob deine Hardware von Knoppix erkannt wurde, kannst du auch das KDE-Infozentrum starten und dort in der Rubrik USB-Geräte nachschauen. |
4. |
Nachdem das USB-Icon auf dem Desktop erschienen ist, lässt man sich den Inhalt des Datenträgers wie üblich durch Anklicken in einem Konquerorfenster anzeigen. Nun kannst du immerhin schon einmal Dateien vom USB-Gerät auf eine Festplattenpartition kopieren. |
5. |
Um auf den Stick oder die externe Platte schreibend zugreifen zu können, muss das Device schreibfähig gemacht werden. Dies erreicht man durch einen rechten Mausklick über dem Icon im Untermenü Aktionen -> Lese-/Schreibmodus ändern. |
6. |
Dateien oder Ordner können nun via Drag and Drop aus einem anderem Konquerorfenster in das geöffnete Fenster des USB-Datenträgers kopiert oder auch verschoben werden. Nach dem Herüberziehen muss lediglich die entsprechende Option in dem zu erscheinenden Kontextmenü ausgewählt werden. |
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Abbildung 9.2
Dateien via Drag and Drop kopieren
7. |
Schließe nach dem Beenden des Kopiervorgangs das Fenster, welches den USB-Datenträger repräsentiert und binde den Datenträger mit einem rechtem Mausklick über dem entsprechenden Desktopicon aus (Datenträger ausbinden). |
FAQ (Frequently asked questions)
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Mein USB-Stick erscheint nicht automatisch auf dem Desktop. |
Gib in einer Konsole den Befehl dmesg ein. Wenn der Datenträger erfolgreich eingebunden wurde, so erscheinen am Ende der Bildschirmausgabe in etwa die folgenden Zeilen:
scsi2 : SCSI emulation for USB Mass Storage devices
Vendor: USB2.0 Model: Flash Disk Rev: 2.00
Type: Direct-Access ANSI SCSI revision: 02
Attached scsi removable disk sda at scsi2
SCSI device sda: 512000 512-byte hdwr sectors (262 MB)
sda: Write Protect is off
sda: sda1
Im vorliegenden Fall wurde ein USB 2.0 Datenträger mit einer Größe von 262 MB erkannt (Device sda). Dieser Stick enthält eine einzige Partition (sda1). Wenn du deinen USB-Stick zu schnell an den Computer anschließt, erscheint eventuell eine Meldung der Form unable to read partition table. Das bedeutet, das du den Stick noch einmal einsetzen solltest, diesmal etwas langsamer.
Hast du immer noch keinen Erfolg, dann teste einen anderen USB-Slot. Sollte auch das nicht funktionieren, dann boote Knoppix einfach neu, diesmal aber mit angeschlossenem Stick. Eine letzte Möglichkeit besteht darin, sich eine PCI-USB-Erweiterungskarte zuzulegen, falls Knoppix nicht mit den internen USB-Anschlüssen des PCs harmoniert.
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Warum erscheint beim Kopieren von Dateien die Meldung "kein Speicherplatz mehr vorhanden", obwohl die Datenmenge den vorhandenen Speicherplatz nicht ausschöpft? |
Einige Memorysticks wurden mit dem FAT12 bzw. dem FAT16 Dateisystem formatiert. Diese Systeme sind sehr ineffizient wenn es darum geht, kleine Dateien abzuspeichern. Wenn du versuchst, sehr viele kleine Dateien auf den Stick zu befördern, dann wird sich dein Stick schneller füllen, als es dir lieb ist. Es gibt zwei Workarounds für dieses Problem. Zum einen kann man die Dateien vor dem Abspeichern auf dem Stick in ein komprimiertes Archiv, welches z. B. im ZIP-Format erstellt wurde, packen. Dies ist sehr einfach über ein Kontextmenü im Konqueror möglich, vgl. Kapitel 3.
Zum anderen kannst du den Stick neu im FAT32-System formatieren. Dieses arbeitet im Vergleich zu den oben genannten Dateisystemen wesentlich effizienter, wenn es darum geht, eine Vielzahl kleiner Dateien abzuspeichern.
9.2 Externe USB-Festplatten
 
Wer etwas mehr Speicherplatz für die Sicherung benötigt, der bedient sich heutzutage einer kompakten USB-Festplatte. Aktuelle Modelle beziehen ihre Energieversorgung direkt aus dem USB-Bus, so dass kein externes Netzteil benötigt wird. Die Handhabung ist ähnlich einfach wie bei den im letzten Kapitel beschriebenen USB-Sticks: Einstecken und schreibbar machen, dann steht dir im Vergleich zu den Sticks ein Vielfaches an Speicherplatz zur Verfügung.
Zumeist handelt es sich bei den im Handel befindlichen USB-Festplatten um gewöhnliche IDE-Platten, die mit Hilfe eines USB-to-IDE-Adapters USB-tauglich gemacht worden sind. Dies lässt sich leicht im KDE-Infozentrum (Rubrik USB-Geräte) überprüfen.
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Abbildung 9.3
USB-Festplatte im KDE-Infozentrum
Tipp
Solltest du nicht in der Lage sein, trotz der Änderung des Lese-/Schreibmodus auf die Festplatte schreiben zu können, so liegt das oftmals daran, dass einem normalen Benutzer kein Zugriff auf dem oberen Level der Platte (also z. B. direkt unter /mnt/sda1) gestattet ist. In diesem Fall muss der Superuser root einen Ordner auf der Platte erstellen und diesen mit entsprechenden Schreibrechten versehen. In diesem Ordner können dann auch normale Benutzer ihre Dateien ablegen.
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