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Professionelle Bücher. Auch für Einsteiger.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Leitfaden für die Nutzung des Buchs und der beiliegenden DVDs
Das Terminal – sinnvoll oder überflüssig?
1 Die Wurzeln von Ubuntu
2 Was ist Ubuntu?
3 Die Versionen im Detail
4 Daten sichern, migrieren und synchronisieren
5 Die Installation
6 Erste Schritte
7 Kubuntu
8 Programme und Pakete installieren
9 Internet und E-Mail
10 Office
11 Grafik und Bildbearbeitung
12 Multimedia
13 Programmierung und Design
14 Software- und Paketverwaltung
15 Architektur
16 Backup und Sicherheit
17 Desktop-Virtualisierung
18 Serverinstallation
19 Administration und Monitoring
20 Netzwerke
21 LAN-Server – im Firmennetzwerk oder als Multimediazentrale
22 Der Server im Internet
23 Servervirtualisierung mit KVM
24 Servervirtualisierung mit Xen
25 Hilfe
26 Befehlsreferenz
A Mark Shuttleworth
Stichwort

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Galileo Computing
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Pfeil 7 Kubuntu
  Pfeil 7.1 Kubuntu installieren
  Pfeil 7.2 Kubuntu kennenlernen
    Pfeil 7.2.1 kdm – der Anmeldungsmanager
    Pfeil 7.2.2 Die Arbeitsfläche
    Pfeil 7.2.3 Wichtige Hilfsprogramme
    Pfeil 7.2.4 Zugriff auf Ressourcen
    Pfeil 7.2.5 Personalisieren des KDE-Desktops
    Pfeil 7.2.6 rekonq – ein einfacher, schneller Browser
    Pfeil 7.2.7 Dolphin – der Spezialist für die Dateiverwaltung
    Pfeil 7.2.8 Systemverwaltungsmodus
    Pfeil 7.2.9 Touchpad-Konfiguration
    Pfeil 7.2.10 Kontact
    Pfeil 7.2.11 digiKam
    Pfeil 7.2.12 Quassel
    Pfeil 7.2.13 Kopete – die KDE-IM-Lösung
    Pfeil 7.2.14 Kubuntu-Netbook-Edition
    Pfeil 7.2.15 Zu guter Letzt


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7.2 Kubuntu kennenlernen  Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Der folgende Abschnitt nimmt Sie an die Hand und stellt Ihnen wichtige Stationen der KDE Software Compilation (englisch für Software-Zusammenstellung) vor. Insgesamt ist der Abschnitt etwas kürzer als das entsprechende Kapitel zu Ubuntu (siehe Kapitel »Erste Schritte«) gehalten, da die Linux-Grundlagen ja bereits dort erläutert wurden.


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7.2.1 kdm – der Anmeldungsmanager  Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Wenn Sie KDE via Kubuntu installiert haben, werden Sie nach dem ersten Hochfahren des Systems vom Anmeldungsmanager kdm (siehe Abbildung »kdm«) begrüßt. Sollten Sie die KDEOberfläche von einer regulären Ubuntu-Installation aus starten, so können Sie sich aussuchen, ob der kdm- oder der gdm-Anmeldungsmanager verwendet wird. Im Verlauf der Installation des Metapakets kubuntu-desktop wird nachgefragt, welcher Fenstermanager als Standard verwendet werden soll.

kdm hat allerdings einen Nachteil, wenn Sie Unity (oder GNOME) parallel weiterverwenden möchten: Ein direktes Herunterfahren des Rechners ist nicht mehr möglich; dies kann erst nach dem Abmelden über das kdm-Menü erfolgen. gdm hingegen bereitet auch mit KDE keine Probleme. Möchten Sie den gewählten Anmeldungsmanager später ändern, genügt der Befehl sudo dpkg-reconfigure kdm bzw. sudo dpkg-reconfigure gdm. Dieser Befehl hilft auch, falls nach der Installation von KDE die Option zum Herunterfahren aus dem gdm verschwunden sein sollte.

Abbildung 7.1  Das prinzipielle Aussehen des Anmeldungsmanagers »kdm«

Sitzungsart wählen

Analog zur Variante gdm können Sie bei kdm am Anmeldebildschirm die Sitzungsart auswählen. Hinter dem Icon Menü verbergen sich einige Systemoptionen wie z. B. das Wechseln des Benutzers, die Anmeldung auf einem Fremdrechner oder das Öffnen einer Textkonsole. Die kdm-Konfiguration nehmen Sie in den Systemeinstellungen unter dem Punkt Systemverwaltung • Anmeldungsmanager vor.

Themen für den kdm einrichten

Nach der Installation des Pakets kde-kdm-themes können Sie das Design des Anmeldungsmanagers über den Menüpunkt Systemeinstellungen • Erweitert • Anmeldungsmanager anpassen. Weitere Themen können Sie über die Registerkarte Design z. B. von www.kde-look.org herunterladen.


Tipp 83: KDE wieder loswerden

Sie können KDE – die Arbeitsumgebung von Kubuntu – auch unter Ubuntu installieren (siehe Abschnitt »Kubuntu installieren«). Um KDE wieder zu entfernen, deinstallieren Sie das Paket kdelibs5. Dies führt dazu, dass alle KDE-Anwendungen entfernt werden. Schließlich können Sie noch den Ordner /.kde in Ihrem home-Verzeichnis löschen, der die KDE-Konfigurationsdateien enthält.



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7.2.2 Die Arbeitsfläche  Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Im Vergleich zu Unity bzw. GNOME ist eine gewisse Ähnlichkeit mit den gängigen WindowsOberflächen nicht zu verleugnen. Im folgenden Abschnitt werden wir uns den KDE-Desktop mit den typischen Elementen ansehen.

Abbildung 7.2  Der KDE-Desktop und seine Elemente

Plasmoide

Plasmoide heißen die Module, mit denen Sie den Desktop individuell anpassen können. Über Miniprogramm hinzufügen im Kontextmenü der rechten Maustaste fügen Sie sie zum Desktop hinzu. Einige Plasmoide (so zum Beispiel die Kontrollleiste) können weitere Plasmoide (zum Beispiel das K-Menü oder den Systemabschnitt) in sich aufnehmen.

Anordnung der Icons

Neue Icons oder Verknüpfungen legen Sie beispielsweise an, indem Sie eine Datei auf den Desktop ziehen. Diese kann entweder aus Konqueror oder Dolphin stammen, aber auch beispielsweise eine URL aus einem Browser oder ein Eintrag aus dem Startmenü sein.

Die Icons lassen sich allerdings weder automatisch anordnen, noch lassen sie sich umbenennen. Auch das Gruppieren ist unmöglich, wenn Sie versuchen, mehrere Icons zu markieren, indem Sie einen Rahmen aufziehen. Das neue KDE bietet allerdings ein neues Verfahren: Sie können die Symbole gruppieren und anordnen, indem Sie das Ordneransichts-Widget nutzen. Dies blendet dann einen semitransparenten Container ein, und Sie haben eine »normale« Ansicht der Symbole im jeweiligen Ordner, wie Sie sie etwa aus dem Konqueror/Dolphin kennen. Von diesen Ordneransichten können Sie mehrere anlegen und auch beliebig anordnen. Das Ordneransichts-Widget finden Sie nach einem Rechtsklick auf dem Desktop unter Miniprogramm hinzufügen • Ordneransicht, Sie müssen das entsprechende Symbol dann nur noch an eine beliebige Stelle auf dem Desktop ziehen.


Tipp 84: Ein Papierkorb für GNOME und KDE

Wer GNOME und KDE parallel nutzt, ärgert sich häufig darüber, dass die beiden Desktop-Umgebungen jeweils einen eigenen Mülleimer verwenden. Durch das Verlinken des einen Papierkorbs auf den anderen können Sie dafür sorgen, dass es nur einen Papierkorb für das System gibt. Dazu nutzen Sie folgende Konsolenbefehle:

rmdir ~/.local/share/Trash/files
sudo ln -s ~/.Trash/ ~/.local/share/Trash/files

Container auf dem Desktop

Wenn Sie einen Ordner auf den Desktop ziehen, werden Sie beim Ablegen gefragt, ob Sie eine Verknüpfung (Icon) oder einen Container mit dem Inhalt des Ordners anlegen wollen, den sogenannten Folder View. Diesen Container können Sie übrigens an jede beliebige Stelle auf den Desktop ziehen und mit beliebigen Inhalten füllen, beispielsweise auch mit Netzwerkverknüpfungen. Innerhalb dieser Container sind sämtliche Dateimanipulationen möglich.

Verknüpfungen im Panel

Im Panel (siehe Stichpunkt »Das Panel«) funktioniert das Anlegen von Verknüpfungen ähnlich, indem Sie sie aus dem Menü oder dem Dateimanager auf die Kontrollleiste ziehen. Beim Ablegen markiert eine dunkle Stelle den Platz, an dem das Symbol dann angelegt wird. Übrigens schließt sich das Menü nicht automatisch, so dass Sie auf einen Schlag mehrere Verknüpfungen anlegen können.

Menübereich: Das K-Menü

Im Startmenü, bei KDE auch K-Menü genannt, finden Sie sämtliche Anwendungen des Systems in Funktionsgruppen geordnet wieder. Im oberen Bereich des K-Menüs steht ein Feld zur Suche zur Verfügung. Das K-Menü öffnet zunächst den Reiter Favoriten: Hier finden Sie beispielsweise den Browser und den Dateimanager. Per Rechtsklick können Sie Einträge aus den Favoriten entfernen.


Tipp 85: Das KDE-Startmenü anpassen

Führen Sie einen Rechtsklick über dem K-Menü durch, und wählen Sie den Punkt Anwendungen bearbeiten aus. Daraufhin öffnet sich eine Anwendung, mit der Sie bequem Änderungen am K-Menü vornehmen und Programme hinzufügen und entfernen können (siehe Abbildung).

Insbesondere lassen sich hier auch Einträge definieren, die mit Root-Rechten laufen. Dazu markieren Sie den Punkt Unter anderer Benutzerkennung starten im Reiter Erweitert, geben aber keinen Benutzernamen ein. Dadurch wird vor dem Start des Programms das Root-Passwort abgefragt und anschließend an das auszuführende Programm übergeben. Änderungen am Startmenü können Sie mittels (Strg) + (S) (speichern) übernehmen.

Eine weitere Option: Der Punkt Zum klassischen Menüstil wechseln im Rechtsklickmenü des K-MenüIcons ersetzt das »Kickoff«-Menü durch die ursprüngliche Variante des K-Menüs.


Abbildung 7.3  So bearbeiten Sie das Startmenü mit dem »KDE-Menü-Editor«.

Unten im K-Menü sehen Sie mehrere Reiter, über die Sie weitere Bereiche des K-Menüs anwählen können. Die Einteilung des Reiters Programme in Unterrubriken (Büroprogramme, Dienstprogramme, Grafik, Internet, Multimedia, System) entspricht in etwa der von GNOME bekannten Form. Im Reiter Rechner finden Sie Zugang zu den Systemeinstellungen, verschiedenen lokalen und Netzwerk-Ordnern sowie eingebundenen Medien. Die zuletzt durchgeführten Aktionen können Sie über den Verlauf aufrufen. Schließlich finden Sie unter Verlassen verschiedene Optionen zum Abmelden, Herunterfahren und um den Rechner in den Ruhezustand zu versetzen.


Tipp 86: GTK-Programme unter KDE

Insbesondere dann, wenn Sie GNOME-Programme auf einem KDE-Desktop laufen lassen, werden Sie sich wünschen, dass die GNOME-Programme besser in die KDE-Optik integriert würden. Dies ermöglichen die beiden Pakete gtk2-engines-qtcurve und kde-style-qtcurve, die nachinstalliert werden müssen. Möchten Sie den Stil und das Erscheinungsbild von GNOME-Anwendungen innerhalb der KDE-Oberfläche anpassen, so wählen Sie aus dem K-Menü den Punkt Systemeinstellungen • Personal • Aussehen • GTK Styles and Fonts. Neu ist das Theme oxygen-gtk, welches für eine ansprechende Optik von GTK-Programmen unter Kubuntu sorgen soll. Welche Variante Ihnen die ansprechendsten Resultate bringt, finden Sie am besten durch Probieren heraus.


Das Quick-Access-Icon

Klicken Sie auf das Quick-Access-Icon neben dem K-Menü, so haben Sie direkten Zugriff auf Ihr Heimatverzeichnis (selbstverständlich benutzen KDE und GNOME bei einer Parallelinstallation das gleiche Heimatverzeichnis).

Sie können durch die Ordnerstruktur direkt zum gewünschten Ordner wandern und diesen dann in Dolphin anzeigen lassen. Auch Dateien können direkt geöffnet werden.


Tipp 87: GNOME-Einträge unter KDE ausblenden und umgekehrt

Ein Nachteil der nachträglichen Installation von KDE ist, dass Sie nicht nur sämtliche GNOME-Anwendungen im K-Menü sehen, sondern dass auch ein Großteil der Systemwerkzeuge doppelt auftaucht. Um das zu beheben, können Sie, wie bereits beschrieben, mit dem K-Menü-Editor die Einträge einzeln ausblenden.

Eine weitere Möglichkeit ist aber, die Einträge nicht auszublenden, sondern in einen separaten GNOME-Ordner im K-Menü verschieben zu lassen. Innerhalb dieses Ordners sind alle Einträge wie unter GNOME in Unterordnern sortiert. Dies ist mit Hilfe eines Werkzeugs von www.kde-look.org möglich. Sie finden es, wenn Sie dort nach »K Menu GNOME« suchen, und zwar als Debian-Paket. Die Installation von Debian-Paketen unter KDE ist im Abschnitt »Systemverwaltungsmodus« beschrieben.

Anwendungen wie beispielsweise Synaptic, die unter GNOME Root-Rechte benötigen, können aus dem K-Menü heraus zunächst nicht gestartet werden. Hierzu müssen Sie mit einem Rechtsklick den Bearbeiten-Dialog des entsprechenden Menüpunkts auswählen und vor den Startbefehl des Programms kdesudo anstelle von gksudo setzen.

Das Aufräumen des Anwendungen-Menüs unter GNOME gestaltet sich leider etwas mühsamer. Alle Änderungen, die Sie mit dem Menüeditor Alacarte durchführen, wirken sich auch auf das K-Menü aus. Es ist daher notwendig, die Konfigurationsdateien manuell zu bearbeiten. Für jeden Menüeintrag liegt eine .desktop-Datei vor. Soll z. B. Kate nur unter KDE erscheinen, so müssen Sie die Zeile OnlyShowIn=KDE in die Datei kate.desktop, die sich im Ordner /usr/share/applications/kde befindet, einfügen.


Das Panel

Bei KDE wird die Leiste am unteren Bildschirmrand Kontrollleiste genannt. Sie ist mit der gleichen Funktionalität wie die Panels in GNOME ausgestattet. Auch hier haben Sie die Möglichkeit, Programme und Hilfsanwendungen mit einem Rechtsklick zu definieren oder per Drag & Drop auf das Panel zu ziehen. Wenn Sie viel Platz auf dem Desktop benötigen, können Sie die Leiste wie von Windows bekannt ausblenden und bei Bedarf wieder erscheinen lassen. Leider kann dies seit KDE 4 nur noch automatisch und nicht mehr per Klick auf ein am Panel-Rand befindliches Pfeilsymbol geschehen. Die Einstellungen zum Verhalten der Kontrollleiste nehmen Sie über einen Klick auf das Icon rechts unten neben der Uhr und einen weiteren Klick auf den Menüpunkt Weitere Einstellungen vor. Neu ist die Funktion, zusammengehörige Fenster zu gruppieren und so für mehr Übersicht in der Fensterliste zu sorgen.


Tipp 88: KDE: Datum und Uhrzeit im Panel in Deutsch

Sollte bei Ihrem System das Format von Datum und Uhrzeit in der englischen Form erscheinen, so beheben Sie das im Terminal durch Eingabe des Befehls

sudo kcmshell kde-clock --lang de

Das Terminal finden Sie über den Menüeintrag System • Konsole.


Nicht alle Fenster anzeigen

Ungewohnt ist die Eigenschaft der Kontrollleiste, nicht nur die geöffneten Fenster der aktuellen Arbeitsfläche, sondern alle geöffneten Fenster anzuzeigen. Das wird bei mehreren genutzten Arbeitsflächen allerdings schnell unübersichtlich. Sie können dies per Rechtsklick auf die Fensterleiste im Unterpunkt Allgemein abstellen, indem Sie das Häkchen bei Nur Fenster der aktuellen Arbeitsfläche anzeigen setzen. Hier finden Sie auch verschiedene Möglichkeiten zur Gruppierung von Einträgen in der Fensterleiste.

Systemabschnitt der Kontrollleiste

Hier erscheinen Symbole für laufende Prozesse (Messenger, Klipper, Bluetooth usw.) und Benachrichtigungen (z. B. über vorliegende Aktualisierungen).

Abbildung 7.4  Es stehen Aktualisierungen für Kubunt bereit.

Nicht benötigte Symbole können ausgeblendet werden; das Einstellungsmenü erreichen Sie mit einem Rechtsklick auf den Rand des Systemabschnitts. Kubuntu bringt hier eine neue Version, die auch das Hinzufügen verschiedenster Widgets, zum Beispiel für das Indicator-Icon oder den verbesserten Benachrichtigungsdienst über neue Geräte, erlaubt. Außerdem ist die Anzeige der Tray-Icons von GNOME-Anwendungen, die ein solches anbieten (wie beispielsweise Banshee), möglich.

Programme starten

Zum Starten von Programmen stehen Ihnen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Verwenden Sie das K-Menü.
  • Benutzen Sie das zuvor angelegte Icon auf dem Desktop oder auf der Schnellstartleiste.
  • Nutzen Sie das Schnellstartfenster über (Alt) + (F2) .

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7.2.3 Wichtige Hilfsprogramme  Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

In diesem nun folgenden Abschnitt stelle ich Ihnen einige wichtige und hilfreiche Programme vor, die zum Standardumfang von Kubuntu gehören und die für die Arbeit unerlässlich sind.

Terminal

Das KDE-Terminal heißt Konsole und wird über den Menüeintrag Anwendungen • System • Konsole gestartet. Die KDE-Konsole besitzt dieselbe Funktionalität wie das entsprechende Unity- bzw. GNOME-Programm. Optisch erinnert das Standardthema des KDE-Terminals eher an die Konsole, die Sie ohne grafische Oberfläche erwartet – dies können Sie nach Ihrem Geschmack anpassen.

Abbildung 7.5  Das KDE-Terminal »Konsole«

Editor

KDE bringt einen recht gut ausgestatteten Standard-Editor mit: Kate. Mit Kate und seinem integrierten Dateibrowser können Sie schon komplexere Projekte in Angriff nehmen, und die Nutzeroberfläche bietet auch einen integrierten Konsolenabschnitt.

Kate (siehe Abbildung) beherrscht neben dem Syntax-Highlighting für diverse Programmier- und Skriptsprachen auch den automatischen Zeilenumbruch. Kate finden Sie im Startmenü unter Anwendungen • Dienstprogramme • Kate. Sehr praktisch ist bei Kate die Möglichkeit, eine Datei aus dem integrierten Browserfenster direkt zum Bearbeiten per Drag & Drop in den Editor zu ziehen.

Abbildung 7.6  Der erweiterte Editor »Kate«

Zwischenablage mit Extras

Klipper ist der Name der Zwischenablage von KDE – wobei die Bezeichnung als Zwischenablage nicht ganz treffend ist. Klipper ist in der Lage, den Verlauf der Zwischenablage anzuzeigen und aus den bisherigen Zwischenablage-Texten einen auszuwählen und ihn damit zum aktuellen Wert der Zwischenablage zu erheben.

Abbildung 7.7  Die Zwischenablage »Klipper«

Von Haus aus speichert Klipper die letzten sieben Einträge. Diese Zahl kann aber durch einen Klick auf das Klipper-Icon im Systembereich der Kontrollleiste und Auswahl des Einrichten-Dialogs auf bis zu 999 erhöht werden. Klipper kann noch mehr: Bestimmte Inhalte können mit Aktionen verknüpft werden. Zum Beispiel können alle Einträge, die mit »http://« beginnen, in einem Webbrowser geöffnet werden.

Die digitale Brieftasche

KDEWallet hilft Ihnen bei der Verwaltung Ihrer Kennwörter und Zugangsdaten. Die sicherheitsrelevanten Daten werden in einer verschlüsselten Datei abgelegt, auf die alle Anwendungen zugreifen können. Für KDEWallet wird ein eigenes Hauptkennwort verwendet.

So müssen Sie sich nur ein einziges Kennwort für die Arbeit an Ihrem PC merken, können aber auch weitere »digitale Brieftaschen« einrichten und mit jeweils anderen Passwörtern versehen. Außerdem ist es auch möglich, kein Passwort für KDEWallet zu vergeben, Sie müssen dann nur jeweils bestätigen, ob der Zugriff auf die digitale Brieftasche gewährt oder abgelehnt werden soll. KDEWallet erreichen Sie über K-Menü • Anwendungen • System • Verwaltung für digitale Brieftasche.

Abbildung 7.8  »KDEWallet« – Ihre digitale Brieftasche


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7.2.4 Zugriff auf Ressourcen  Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Das Einstecken eines USB-Sticks führte unter KDE 3 noch dazu, dass ein Fenster mit einer Liste möglicher Aktionen erschien, wobei das aktive Fenster seinen Fokus verlor. Dies konnte recht lästig sein, wenn man zunächst eine Sache beenden und sich erst anschließend dem neuen Gerät zuwenden wollte. Abgesehen davon waren die zur Verfügung stehenden Auswahlmöglichkeiten (In neuem Fenster öffnen, Fotos mit digiKam auf den Computer übertragen, Nichts tun) nicht unbedingt für jede Situation passend (wenn man zum Beispiel Musik oder schlicht Dateien vom Stick auf den PC übertragen wollte), so dass man unter Umständen zunächst Nichts tun auswählen musste, um das Fenster zum Verschwinden zu bringen.

Integrierte Geräteüberwachung

Die Entwickler von KDE 4 haben hier den Weg einer in den Systemabschnitt integrierten Geräteüberwachung gewählt, die Sie über neu angeschlossene Geräte lediglich benachrichtigt. Die angeschlossene Peripherie finden Sie auch im K-Menü im Reiter Rechner. Ein solches Verhalten würde mir auch unter GNOME gefallen: Das dort auf dem Desktop angelegte Symbol ist gemäß Murphys Gesetz immer unter wenigstens einem anderen Fenster verborgen.

Abbildung 7.9  Aktuell eingebundene Speichermedien in KDE 4

Dateitypzuordnung festlegen

Nach einem Rechtsklick über einer Datei wählen Sie den Menüpunkt Öffnen mit und klicken den Unterpunkt Sonstige... an. Dann markieren Sie entweder ein Programm aus der Menüliste oder geben direkt den Kommandozeilenbefehl für das Programm ein und setzen ein Häkchen bei Programm diesem Dateityp fest zuordnen. Weitere Einstellungen für bestimmte Dateitypen können Sie in den Systemeinstellungen (K-Menü • Rechner • Systemeinstellungen unter Allgemeines Erscheinungsbild und Verhalten • Dateizuordnungen festlegen.

Sauber aushängen

Wie auch unter Windows müssen alle beschreibbaren Medien sauber »ausgehängt« werden, um einen Datenverlust zu vermeiden. Dies geschieht am einfachsten über einen Klick auf den Button mit dem USB-Symbol (die Geräteüberwachung) im Systemabschnitt in der Kontrollleiste. Dann wählen Sie das Auswurfsymbol neben dem auszuhängenden Medium.


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7.2.5 Personalisieren des KDE-Desktops  Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Die Anlaufstelle für jegliche Anpassungen der Oberfläche ist der Unterpunkt Erscheinungsbild der Arbeitsfläche in den Systemeinstellungen. Von GNOME her ist man gewohnt, dass man sich für beispielsweise abgerundete Ecken der Anwendungsfenster ein entsprechendes Thema auswählt. KDE ist auch hier anders: Bei vielen Themen können Sie für jede der vier Ecken einzeln festlegen, ob sie abgerundet werden soll oder nicht. Auch das grundsätzliche Design der Fenster, Fensterknöpfe usw. ist individuell anpassbar.

Abbildung 7.10  Einrichten des KDE-Erscheinungsbilds

Bevorzugte Anwendungen

Genau wie GNOME erlaubt KDE das Festlegen von Standardanwendungen für das Abrufen von E-Mails, das Browsen im Web, Instant Messaging usw. Voreingestellt sind naturgemäß KDE-Anwendungen, viele Kubuntu-Nutzer nutzen aber KDE-fremde Anwendungen. Sie können Ihre bevorzugten Anwendungen unter Systemeinstellungen • Standard-Komponenten einstellen.

Themes für KDE

Unter www.kde-look.org gibt es eine fast unüberschaubare Anzahl von Iconsets, Farbschemata, Wallpapern und kompletten Themen. Wer will, kann sein KDE wie ein Mac OS X, ein Windows XP oder auch ein Ubuntu aussehen lassen. Meist müssen Sie zunächst eine Datei herunterladen und in ein bestimmtes Verzeichnis verschieben, bevor Sie das neue Design dann über die Systemeinstellungen oder im Kontrollzentrum auswählen können.

Die Farben des Standardthemas sind dezent (meiner Ansicht nach sogar zu dezent, da sich fokussierte Fenster kaum noch von nicht-fokussierten unterscheiden). Selbst wenn Ihnen dies immer noch nicht gefällt, sollten Sie deswegen KDE nicht den Rücken kehren – wie erwähnt, lässt sich KDE mit wenigen Mausklicks so stark konfigurieren, dass es dem GNOME-Desktop doch sehr ähnlich sieht.

Abbildung 7.11  KDE mit dem »Human«-Theme

Der für KDE typische hüpfende Cursor beim Programmstart lässt sich in den Systemeinstellungen unter Anwendungs- und Systembenachrichtigungen • Programmstartanzeige leicht abstellen. Die Standardanpassungen wie beispielsweise des Bildschirmhintergrunds erreichen Sie über das Kontextmenü des Desktops (Rechtsklick auf den Desktop, Einstellungen für Desktop). Besonderes Bonbon in KDE: Auch das Auswählen einer Flash-Show als Bildschirmhintergrund ist möglich.

Firefox-Integration

Optisch auffällig ist die gelungene Integration des Firefox. So verfügt dieser nun über die »echten« KDE-Dateidialogfenster und übernimmt auch die in den KDE-Einstellungen festgelegten Regeln zum Öffnen von Dateien. Sie können den Firefox über ein eigenes Installationsprogramm installieren, das sich im Anwendungsmenü unter dem Punkt Internet verbirgt.

KDE-Einstellungen

In den Einstellungen zum Erscheinungsbild zeigen sich die zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten von KDE: Sie können nicht nur jeder Arbeitsfläche einen eigenen Namen anstelle der öden Nummerierung geben, sondern auch jeder Arbeitsfläche ein eigenes Wallpaper verpassen – willkommen in der Desktop-Umgebung der unbegrenzten Möglichkeiten.

Tastaturanpassung und NumLock

Verschiedene Tastaturlayouts können unter KDE in den Systemeinstellungen aktiviert werden (Hardware • Eingabegeräte • Tastatur • Belegungen). Dort setzen Sie den Haken bei Belegungen einrichten und klicken dann auf den Button Belegung hinzufügen. Dann wählen Sie aus den verfügbaren Belegungen die gewünschte Sprache aus und klicken auf Hinzufügen. Anschließend können Sie die Belegungsvariante (Deutsch, Akzenttasten deaktivieren u. a.) auswählen. Kubuntu benötigt kein spezielles Paket, um den Nummernblock beim Systemstart zu aktivieren: Dies können Sie einfach im Reiter Erweitert festlegen.

Schriftarten

KDE war schon immer der einzige große Desktop, der eine professionelle Verwaltung von Schriften integriert hat. Allein schon aus diesem Grund war KDE für Grafikdesigner die erste Wahl bei Linux-Desktops. Allerdings glänzte die Anwendung dabei nicht gerade durch Übersichtlichkeit.

Abbildung 7.12  Schriftarten sind zu Familien zusammengefasst. Dadurch gewinnt die Schriftverwaltung deutlich an Übersichtlichkeit.

Jede Schriftart war in der Liste einzeln vertreten, auch wenn mehrere Schriftarten zu einer Familie gehörten und sich nur durch »italic« oder »bold« unterschieden. Diese Praxis erschwerte das Auffinden der gewünschten Schriftart erheblich. Gerade für Anwender, die ihre Schriftarten oft wechseln, war dieser Zustand nicht haltbar.

Die Schriftverwaltung wurde bereits in KDE 4.0 stark überarbeitet. Die Schriftarten wurden zu Familien zusammengefasst, so dass Sie entweder einzelne Arten oder alle Varianten einer Familie auswählen können. Des Weiteren haben Sie die Möglichkeit, eine größere Vorschau der Schriftart zu sehen und auszuwählen, welche einzelnen Buchstaben dargestellt werden sollen.


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7.2.6 rekonq – ein einfacher, schneller Browser  Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Alle alteingesessenen KDE-Nutzer kennen den Konqueror. Der Konqueror war in früheren KDE-Versionen weit mehr als nur der Standardbrowser von KDE. Man konnte ihn im Grunde als das »Herzstück« von KDE bezeichnen. Bereits mit der Einführung von Dolphin als Dateimanager ist er ein wenig »degradiert« worden. Mit der letzten Kubuntuversion »Maverick Meerkat« hat es ihn noch schlimmer getroffen: rekonq hat ihn auch als Standardbrowser abgelöst. Dennoch ist der Konqueror weiterhin parallel installiert und für Freunde des Mozilla Firefox ist im K-Menü unter Anwendungen • Internet bereits der Verweis zum Installationsassistenten vorhanden.

rekonq ist ein sehr schlicht gestalteter Browser, der nebenbei auch einer der schnellsten Browser auf dem Markt ist. Ähnlich wie Chromium (Googles Browser) verzichtet er komplett auf die Menüleiste. Stattdessen erreichen Sie alle wichtigen Funktionen über ein ausklappbares Menü, das sich als Schaltfläche in der Werkzeugleiste verbirgt.

Startseite

rekonq verwendet eine spezielle Startseite, die Sie eventuell von Apples Safari-Browser oder von Googles Chromium-Browser kennen: Ihnen wird eine Vorschau einiger favorisierter Webseiten anzeigt. Alternativ kann aber auch eine Übersicht über geschlossene Unterfenster, die Lesezeichen sowie der Verlauf dargestellt werden. Diese Startseite wird automatisch auch bei jedem neuen Unterfenster angezeigt. Wenn Sie dies ändern möchten, können Sie dies über Einstellungen • rekonq einrichten... • Allgemein tun. So kann auch die letzte Sitzung beim Start wiederhergestellt werden oder eine klassische Startseite geladen werden.

Flash und andere Plug-ins installieren

Auch mit dem rekonq lässt sich Flash verwenden. Das Programm liefert zu diesem Zweck eine sehr gelungene Plug-in-Verwaltung mit, die sich automatisch öffnet, wenn Sie das Programm starten (siehe Abbildung). Einzige Bedingung: Sie müssen vorher Ihr System mit den Paketquellen synchronisiert, also beispielsweise Aktualisierungen installiert haben.

Unterfenster

Das sogenannte »Tabbed Browsing«, also das Nutzen verschiedener Unterfenster, ist für alle aktuellen Browserversionen mittlerweile Standard. Als Besonderheit sehen Sie eine kleine Vorschau der Seite, wenn Sie mit der Maus über ein inaktives Unterfenster in der Leiste fahren. Sie können neue Unterfenster entweder über das Tastenkürzel (Strg) + (T) öffnen oder über die Schaltfläche neben einem bereits existierenden Tab. Genauso können Sie während des Surfens über die mittlere Maustaste auf einen Link die damit verknüpfte Seite in einem neuen Unterfenster öffnen.

Abbildung 7.13  Der Internetbrowser »rekonq« bietet eine sehr einfache Möglichkeit der Nachinstallation von wichtigen Plug-ins an.

Privatsphäre

rekonq unterstützt sogar das sogenannte Private Browsing, das heißt, es werden weder Einträge zum Verlauf hinzugefügt, noch werden die Sitzungsdaten gespeichert. Diesen Modus können Sie über den Eintrag Privater Modus im Einstellungsmenü aktivieren und auch wieder beenden. Aber auch ohne diesen Modus können Sie private Spuren löschen. Sie erledigen dies über den Eintrag Private Daten löschen im Einstellungsmenü.


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7.2.7 Dolphin – der Spezialist für die Dateiverwaltung  Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Der Wechsel vom Allrounder Konqueror hin zu einem Spezialisten hat in der KDE-Welt für viel Erstaunen gesorgt. Dolphin wurde mit dem Ziel entwickelt, besonders leicht und komfortabel bedienbar zu sein. Ein Zeichen dieses Konzeptes ist z. B. die Navigationsleiste, deren besondere Fähigkeiten sich erst auf den zweiten Blick offenbaren.

Einfache Navigation

Befinden Sie sich tief in der Ordnerhierarchie Ihres Systems und wollen Sie in einen Unterordner eines »durchquerten« Ordners wechseln, klicken Sie einfach auf den Pfeil rechts vom entsprechenden Ordner. Es öffnet sich dann eine Liste aller Unterordner dieses Ordners (siehe Abbildung). Wenn Ihnen die klassische Variante lieber ist, wechseln Sie mit der Tastenkombination (Strg) + (L) zu dieser.

Abbildung 7.14  »Dolphins« Navigationsleiste ermöglicht ein besonders schnelles Wechseln zwischen Ordnern.

Geteilte Ansicht und Terminal

Dolphin bot schon immer die Möglichkeit einer geteilten Ansicht. Ähnlich wie beim bekannten Dateimanager Midnight Commander ist es über das Tastenkürzel (F3) möglich, zwei Ordneransichten in einem Fenster zu erhalten. Dies ist ganz besonders beim Verschieben von Dateien sehr praktisch – seit einiger Zeit hat diese Funktion auch in Nautilus Einzug gehalten.

Obwohl das Terminal unter Ubuntu immer weniger eine Notwendigkeit ist, hat man bei der Entwicklung von Dolphin die Konsolenliebhaber nicht vergessen. Sie können über die Taste (F4) ein Terminal in einer Seitenleiste anzeigen lassen.


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7.2.8 Systemverwaltungsmodus  Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Sofern Sie Administratorrechte benötigen, um bestimmte Optionen in den Systemeinstellungen zu setzen, werden Sie direkt zur Eingabe Ihres Passwortes aufgefordert. Die Systemeinstellungen von vornherein mit Administratorrechten zu starten, ist daher weder notwendig noch sinnvoll. Änderungen beispielsweise am Erscheinungsbild von KDE müssen mit normalen Rechten durchgeführt werden. Anderenfalls hat nämlich nur der Nutzer »Root« etwas von dem schönen neuen Design. Alle anderen Benutzer würden von den Änderungen nichts bemerken.


Tipp 89: Debian-Pakete per Mausklick in Kubuntu installieren

Software, die nur als Debian-Paket vorliegt, lässt sich auch unter Kubuntu komfortabel per Mausklick installieren. In Dolphin müssen Sie dazu das Verzeichnis auswählen, in dem Sie das Paket gespeichert haben. Nach einem Klick auf das Paket öffnet sich ein Dialogfenster, das Sie fragt, ob Sie das Paket installieren wollen. Nach der Bestätigung von Installieren wird das Benutzerpasswort abgefragt.



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7.2.9 Touchpad-Konfiguration  Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Notebook-Besitzer werden sich über dieses praktische Tool freuen, das erweiterte Einstellungsmöglichkeiten für Touchpads bietet. Neben der Option, das Touchpad bei Vorhandensein einer Maus einfach zu deaktivieren, kann es auch nur während des Tippens deaktiviert werden. Auch die Empfindlichkeitsschwelle für Berührungen macht die Verwendung eines Touchpads angenehmer.


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7.2.10 Kontact  Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Kontact integriert eine Aufgabenliste, eine Adressverwaltung (KAddress), eine Notizzettelapplikation (KNotes), ein E-Mail-Programm (KMail) sowie einen Kalender (KOrganizer) und wird über Anwendungen • Büroprogramme • Kontact gestartet. Das Programm ist weitgehend selbsterklärend und Microsoft Outlook sehr ähnlich. Es ist sogar möglich, Daten mit einem PDA abzugleichen.

Abbildung 7.15  Die KDE-PIM-Lösung »Kontact«

KMail

Die Maillösung unter KDE heißt KMail. Starten Sie zur Konfiguration des Mailclients einfach das Programm Kontact, und wählen Sie den Punkt Einstellungen • KMail einrichten • Identitäten. Die Konfigurationsdialoge sind selbsterklärend.

Abbildung 7.16  »KMail« öffnet sich auch von der Universal-PIM-Suite »Kontact« aus in einem eigenen Fenster.

Stolperfalle bei der Einrichtung

Eine Besonderheit gibt es allerdings unter KMail: Die Einrichtung von Identitäten (Festlegung Ihrer E-Mail-Adresse und persönlichen Daten) und von Zugängen (Angabe der Mailserver) erfolgt getrennt. Um Mails abrufen und verschicken zu können, müssen die Identitäten den Zugängen zugeordnet werden. Dies gestaltet sich etwas umständlich, wie die folgenden Schritte zeigen.

Zunächst müssen Sie eine Identität anlegen (Einstellungen • KMail einrichten • Identitäten • Hinzufügen). Im Reiter Allgemein geben Sie Ihren Namen, Ihre E-Mail-Adresse und gegebenenfalls die Organisation, zu der die Identität gehört, an. Anschließend beenden Sie das Bearbeiten der Identität vorerst mit einem Klick auf OK.

Als Nächstes richten Sie unter Zugänge den Posteingangsserver (unter dem Reiter Empfang) und den Postausgangsserver (unter dem Reiter Versand) ein. KMail bietet hier die Möglichkeit, die Fähigkeiten der Server zu testen, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Mailserver beispielsweise eine Verschlüsselung unterstützt. Sie können anschließend unter den unterstützten Funktionen die gewünschte auswählen. Sofern Ihr Mailserver dies anbietet, sollten Sie immer eine Verschlüsselungsmethode auswählen.

Unter dem Reiter Erweitert setzen Sie ein Häkchen bei Spezielle Versandart und wählen dort den entsprechenden Mailserver aus. Bevor Sie Mails versenden können, fehlt noch eine letzte Einstellung: Wählen Sie nach einem Rechtsklick auf Ihre Mailordner den Punkt Eigenschaften aus, und legen Sie die Absender-Identität fest.

Bei Schließen nicht beendet

Wie die meisten KDE-Anwendungen wird KMail bei einem Klick auf das Kreuz rechts oben nicht beendet, sondern verschwindet als Icon im Systemabschnitt der Kontrollleiste. Dort wird bei neuen Nachrichten auch die Anzahl der ungelesenen Nachrichten angezeigt. Sollte Ihnen dieses Verhalten nicht gefallen, können Sie es über Einstellungen • KMail einrichten • Erscheinungsbild • Systemabschnitt der Kontrollleiste deaktivieren.

Benachrichtigungen

Über neue Nachrichten kann KMail Sie auf verschiedene Arten benachrichtigen. Die Einstellungen dazu finden Sie unter Einstellungen • Benachrichtigungen festlegen. Durch einen Rechtsklick auf Ihre Mailordner gelangen Sie zu den Ordnereigenschaften. Hier können Sie einzelne Ordner von den Benachrichtigungen ausnehmen. KMail bietet ebenfalls die Möglichkeit zur Verschlüsselung von E-Mails ohne zusätzliche Plug-ins. Die Einrichtung können Sie für jede Identität getrennt vornehmen.

KNotes

Auch KDE wartet wie GNOME mit Tomboy (vgl. Abschnitt »Notizen verwalten«) mit einer Notizzettelapplikation auf. KNotes wird über K-Menü • Anwendungen • Dienstprogramme • KNotes gestartet. Nach dem Start finden Sie im Systemabschnitt der Kontrollleiste ein Notizzettelsymbol, über das Sie Ihre bereits erstellten Notizen erreichen oder neue erstellen können. Außerdem können Sie über KNotes auch Ihre Notizen verwalten. Die Notizen können gedruckt oder auch per E-Mail versendet werden.

Nach einem Rechtsklick auf die Titelleiste einer Notiz gelangen Sie zu einem Menü, aus dem Sie Drucken... oder Versenden... auswählen können. Das Aussehen der Notizen können Sie Ihrem persönlichen Geschmack anpassen; die Text- und Hintergrundfarbe, die Standardbreite sowie die Standardhöhe sind frei einstellbar.

Notizen sichern

Um Ihre Notizen aus KNotes zu sichern, öffnen Sie den versteckten Ordner .kde in Ihrem Heimatverzeichnis und folgen dem Pfad /share/apps. Sichern Sie das Verzeichnis knotes.

Abbildung 7.17  »KNotes«

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass es keine Windows-Version der KNotes gibt – ein Import Ihrer Notizen in Windows ist also nicht möglich.

Abbildung 7.18  »Kontact« verwaltet auch Ihre Notizen.


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7.2.11 digiKam  Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Bei der neuesten KDE-Version erscheint bei Anschluss einer Digitalkamera automatisch ein Icon auf dem Bildschirm, das nach dem Anklicken eine Browser-Instanz zum Durchforsten der Speicherkarte öffnet. Als komfortables Frontend unter KDE bietet sich das Programm digiKam an (Abbildung). Installieren Sie dazu folgende Pakete:

  • digikam – das eigentliche Programm
  • kipi-plugins – Stapelverarbeitung von Bildern

Abbildung 7.19  »digiKam« – die KDE-Lösung zur Bildverwaltung


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7.2.12 Quassel  Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Die IRC-Lösung für KDE heißt Quassel. Es ist der Nachfolger von Konversation und seit Kubuntu 9.04 standardmäßig installiert. Das Programm benötigt beim ersten Start Angaben zum Server und zu Ihrer Identität. Bitte beachten Sie, dass standardmäßig ein Realname eingetragen wird (den Sie bei der Installation eingegeben haben), wenn Sie mit diesem nicht durch das IRC streifen wollen, müssen Sie den Eintrag im Einrichtungsassistenten von Quassel ändern.

Über den Pfad Datei • Netzwerke • Netzwerke konfigurieren können Sie in den Einstellungen die Server und die beim Programmstart automatisch zu betretenden Kanäle (und gegebenenfalls das zugehörige Passwort) definieren. Ihren Spitznamen tragen Sie unter Einstellungen • Quassel konfigurieren... • Identitäten ein. Beim Bearbeiten der Identität lässt Quassel neben den üblichen Einstellungen wie dem Passwort für den Service auch das Festlegen von eigenen Nicknames (beispielsweise für den Abwesenheitsstatus) zu. Außerdem können Sie die Seitenleiste, in der die Spitznamen der dem Channel beiwohnenden Nutzer aufgelistet sind, per Drag & Drop aus dem Hauptfenster herauslösen. Dies ist praktisch, wenn Sie die Nutzer mehrerer Channel gleichzeitig im Auge haben möchten.

Abbildung 7.20  IRC mit »Quassel«


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7.2.13 Kopete – die KDE-IM-Lösung  Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Das Rundum-sorglos-Paket zum Instant Messenging (IM) unter KDE heißt Kopete und befindet sich im Internet-Menü. Nach dem Start des Programms können Sie über Einstellungen • Einrichten • Zugang hinzufügen den Zugang zu Ihrem IM-Provider einrichten. Die Grundeinstellungen sind weitgehend identisch mit den im Abschnitt »Empathy – das Multitalent« beschriebenen. Zusätzlich gibt es einige »Komfortfunkionen« wie beispielsweise die Option, bestimmte Konten davon abzuhalten, sich beim Programmstart automatisch zu verbinden. Setzen Sie hierfür den Haken neben der Option Von »Alle Zugänge verbinden« ausnehmen. Im Reiter Privatspähre können Sie nicht nur Ihre System- und Clientinformationen ausblenden (diese können sonst von Ihren Kontakten angezeigt werden), sondern auch verschiedene Benachrichtigungen darüber, was Sie gerade tun (tippen, Chatfenster schließen o.ä.) ein- oder ausschalten.

Abbildung 7.21  Instant Messenging unter KDE: »Kopete«

Danach können Sie wie gewohnt mit Kopete chatten. Wenn Sie sich nicht automatisch beim Programmstart verbinden lassen, können Sie sich mit einem Rechtsklick auf das Symbol oder die Symbole rechts unten im Kontaktlistenfenster auch als unsichtbar verbinden lassen – andere Nutzer sehen Sie dann als offline, allerdings können Sie auch keine Nachrichten empfangen.


Tipp 90: Onlinestatus bei Kopete kontaktspezifisch einstellen

Auch bei Kopete zeigen sich die zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten der KDE-Programme: Als der einzige mir bekannte Instant Messenger für Linux bietet Kopete Ihnen die Möglichkeit, mit einem Rechtsklick auf den entsprechenden Eintrag in Ihrer Kontaktliste für jeden Kontakt einzeln festzulegen, unter welchem Status er Sie sehen darf (vergleiche Abbildung). Außerdem bietet Kopete die den Nutzern von ICQ-Windows-Clients vertraute Möglichkeit, sogenannte Visible/Invisible-Listen zu verwalten. Mit diesen können Sie festlegen, welche Kontakte Sie immer als online (»visible«) und welche Sie immer als offline (»invisible«) sehen, unabhängig von Ihrem eingestellten Status. Sie finden diese Einstellungen unter Einstellungen • Einrichten • Zugang bearbeiten im Reiter Privatsphäre unter dem Button Privatsphäre-Listen.


Internettelephonie mit KPhone

Nicht nur KDE-Anwender sind von der Software KPhone angetan. Im Gegensatz zu Ekiga (siehe Abschnitt »Internettelefonie«) funktioniert hier auch das STUN-Verfahren. Sie installieren KPhone mit dem gleichnamigen Paket.

Die Konfiguration des Programms ähnelt der Verfahrensweise bei Ekiga (siehe Abschnitt »Internettelefonie«). Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, eine Webcam für Videokonferenzen zu integrieren.

Möchten Sie die Nutzung eines Providers umgehen, so bietet es sich an, einen Account bei dyndns.org zu reservieren und Ihren Kommunikationspartnern die URL zukommen zu lassen. So können Sie ein komplett freies Kommunikationsnetz einrichten.


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7.2.14 Kubuntu-Netbook-Edition  Zur nächsten ÜberschriftZur vorigen Überschrift

Seit der Kubuntu-Version 10.04 hat die Netbook-Edition den »Vorschau«-Status verlassen und ist ein offizielles Release. Genau wie die Ubuntu-Netbook-Edition ist sie besonders auf die Anforderungen der immer populärer werdenden mobilen Begleiter ausgelegt.


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7.2.15 Zu guter Letzt  topZur vorigen Überschrift

Ihnen gefällt Kubuntu? Oder finden Sie es im Gegenteil ganz scheußlich? Über einen Rechtsklick auf den Desktop können Sie ein »Feedback«-Widget hinzufügen und damit den Kubuntu-Entwicklern Ihre Meinung kundtun.



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