25.5 Hardwareinformationen 

Linux hat einen weiten Weg seit jenen Zeiten zurückgelegt, als es noch ein echtes Abenteuer war, allein nur ein einfaches grafisches X-Window-System aufzusetzen, ohne dabei den Monitor abrauchen zu lassen.
Auch für ältere Rechner
Nun muss und kann sich sicher nicht jeder zum aktuellen Zeitpunkt ein komplettes Neusystem zulegen. In diesem Fall gibt es auch eine gute Nachricht: Ubuntu funktioniert natürlich genauso gut auf mittelalter bis alter Hardware. Besonders bei betagten Geräten gibt es immer eine Möglichkeit, eine schlanke Oberfläche wie z. B. icewm, LXDE oder twm auszuwählen und dadurch die Ressourcenanforderungen auf ein Minimum zu reduzieren.
Oftmals auf Hersteller angewiesen
Durch den offenen Standard sind die Programmierer des Linux-Kernels auf die Kooperation der Hardwarehersteller angewiesen: Diese müssen ihre Schnittstellen hardware- und softwaretechnisch offenlegen. Gerade das gestaltet sich in unserer durch Konkurrenz bestimmten Welt natürlich schwierig: Wer möchte durch ein allzu offenherziges Product-Placement seinem Mitbewerber schon eine Know-how-Steilvorlage zuspielen?
Dennoch funktioniert das Open-Source-System recht gut: Die Zeitspanne, innerhalb derer Treiber für neue Hardwarekomponenten zur Verfügung gestellt werden, bewegt sich derzeit im Bereich von wenigen Monaten. Wer hoch motiviert ist, kann natürlich auch zur Hardwareunterstützung beitragen und Treiber selbst schreiben. Ubuntu-Anwender haben es besonders leicht: In dieses moderne System fließen alle aktuellen Linux-Treiberentwicklungen ein, die der Markt hergibt, da Ubuntu im Wesentlichen auf dem Unstable-Zweig von Debian aufsetzt. Sie können davon ausgehen, dass die Hardware eines PCs, dessen Baudatum ein halbes Jahr hinter dem aktuell verwendeten Ubuntu-Release zurückliegt, in der Regel vollständig unterstützt wird.
25.5.1 Aktuelle Hardware 

Wenn Sie darüber hinaus planen, topaktuelle Hardware einzusetzen, sollten Sie die folgenden Tipps beherzigen.
- Recherche
Führen Sie im Internet eine grundlegende Recherche zu der Hardwarekomponente durch, die Sie ins Auge gefasst haben. Dort lassen sich zunächst diverse Linux-Hardwaredatenbanken anzapfen. Erste Anlaufstellen für Ubuntu-Nutzer sind das Ubuntu-Wiki oder auch das Ubuntu-Forum unter www.ubuntuusers.de. Dort finden Sie beispielsweise eine exzellent gepflegte Hardwaredatenbank. Darüber hinaus sind das Linux-Hardware-Wiki unter www.linuxwiki.org/Linux/Hardware und das Linux Compatibility Howto auf http://www.tldp.org/HOWTO/Hardware-HOWTO zu empfehlen.
- Meinungsbildung
Zunächst sollten Sie über die Newsgroup-Suchmaschine groups.google.de recherchieren, ob es bereits erste Erfahrungen oder gar Probleme mit der entsprechenden Komponente gibt. Sollte es dann immer noch Fragen geben, können Sie selbst aktiv werden und in der entsprechenden Newsgroup (in Deutschland zumeist de.comp.os.unix.linux.hardware) höflich nachhaken.
- Test und Kauf
Mit der Ubuntu-Live-CD/DVD haben Sie ein Werkzeug zur Hand, das es Ihnen gestattet, ohne die komplette Installation eines Betriebssystems die Funktionsfähigkeit der Hardware speziell unter Linux zu testen. Planen Sie den Kauf eines Komplettsystems, so gehen Sie ruhig zum Händler Ihrer Wahl, und testen Sie die Hardware durch Booten der Live-CD bzw. -DVD vor Ort. Beim gängigen Computerversand via Internet ist die Situation noch einfacher: Gemäß Fernabsatzgesetz haben Sie hier die Möglichkeit, Hardware innerhalb von 14 Tagen mehr oder weniger kommentarlos zum Versender zurückzuschicken – bei voller Erstattung des Kaufpreises.
Grundlegendes
Wenn Sie einige grundlegende Informationen über Ihr System erfahren möchten, dann stehen Ihnen unter Linux zahlreiche Befehle zur Verfügung. Als Erstes möchte ich hier den Befehl uname vorstellen. Mit einem einfachen uname erfahren Sie beispielsweise, dass Sie Linux verwenden. Dies wird Sie wahrscheinlich nicht weiter erstaunen und von der Funktionalität dieses Befehls überzeugen. Wenn Sie aber die genaue Version Ihres verwendeten Kernels erfahren wollen, dann hängen Sie an den Befehl die Option -r an:
uname -r
Wenn Ihnen diese Auskünfte noch nicht reichen, dann probieren Sie die Option -a:
uname -a
Hierbei bekommen Sie nicht nur Informationen über den verwendeten Kernel und das Betriebssystem, sondern auch die Bezeichnung Ihres Prozessors und die dem PC zugrundeliegende Architektur.
Tipp 288: Die Uptime erfassen
Linux ist normalerweise außerordentlich stabil. Mit Hilfe von uptime lassen Sie sich die Zeit anzeigen, die der betreffende PC nun schon ohne Neustart läuft; dies kann besonders bei Servern von Interesse sein: uptime 20:56:10 up 2:10, 2 users, load average: 0.10, 0.03, 0.01 An der obigen Ausgabe erkennen Sie an erster Stelle die aktuelle Uhrzeit, gefolgt von der Uptime des PCs. Danach folgen einige Angaben zur Auslastung des Systems. |
25.5.2 Boot-Meldungen 

Während des Boot-Vorgangs können Sie diesen mit der Tastenkombination (Strg) + (S) unterbrechen und sich so in aller Ruhe die entsprechenden Hardwaremeldungen anschauen. Insbesondere Prozessortyp und Taktfrequenz werden dort ausgegeben. Dadurch lässt sich leicht feststellen, ob der verwendete Prozessor übertaktet wurde, um ein Quäntchen Mehrleistung auf Kosten der Lebensdauer zu erhalten. Der Boot-Vorgang lässt sich nach der Unterbrechung mit der Tastenkombination (Strg) + (Q) fortsetzen.
ACPI
Nach dem Systemstart können Sie die Boot-Meldungen auch noch einmal in Ruhe durch Eingabe des Kommandos dmesg einsehen. Von besonderem Interesse ist für Laptop-Benutzer die Frage, ob das ACPI-System, das unter anderem für das Energie-Management verantwortlich zeichnet, korrekt erkannt und eingebunden wurde. Halten Sie daher insbesondere nach ACPI-Meldungen Ausschau:
dmesg | grep ACPI ... ACPI: Fan [FAN0] (on) ACPI: CPU0 (power states: C1[C1] C2[C2] C3[C3]) ACPI: Processor [CPU0] (supports 4 throttling states) ACPI: Thermal Zone [THRM] (30 C) ... ACPI: AC Adapter [ADP1] (on-line) ACPI: Battery Slot [BAT1] (battery present) ACPI: Power Button (FF) [PWRF] ACPI: Lid Switch [LID0] ACPI: Sleep Button (CM) [SLPB] ACPI: Power Button (CM) [PWRB]
Die obigen Meldungen stimmen optimistisch: Das gebootete Laptop-System wurde als ACPItauglich eingestuft, und es werden sämtliche erkannten Sensoren aufgelistet. Insbesondere wurde auch der Temperatursensor ausgelesen: Die Temperatur während des Bootens betrug im vorliegenden Fall 30 Grad Celsius.
Beachten Sie aber, dass diese Meldungen noch keine Garantie für die Funktionsfähigkeit des ACPI-Systems sind. Entscheidend ist eine korrekte DSDT-Tabelle. Generell wurde Ubuntu für den Einsatz auf Laptops so optimiert, dass in der Regel schon die Standardinstallation eine hervorragende Unterstützung des Energie-Managements bietet.
Tipp 289: Dateiinhalte zurücksetzen
Um eine Datei zurückzusetzen, beispielsweise eine Logdatei, sollten Sie nicht den Befehl rm benutzen, da diese Dateien im Sekundenrhythmus geschrieben werden. Sicherer ist die Verwendung des folgenden Kommandos: :><zu_leerende_Datei> |
25.5.3 Arbeitsspeicher (RAM) 

Das nächste wichtige Element des Systems nach dem Prozessor ist der Hauptspeicher. Zunächst können Sie durch Eingabe des Befehls free feststellen, ob der physische Speicher vollständig erkannt wurde. Eine Eingabe von free -m führt z. B. zu folgendem Ergebnis:
total used free shared buffers cached 1010 548 461 0 89 315
Die Angabe des Parameters -m bewirkt eine Anzeige des freien Speichers in Megabyte. Sollten Sie Besitzer eines AMD-64-Bit-Systems sein, so wird der komplette Speicher erst bei Verwendung des SMP-Kernels genutzt bzw. angezeigt.
Memtest
Wenn Sie sich vom Zustand des in Ihrem Rechner verbauten RAM ein genaues Bild machen möchten, sollten Sie einen ausführlichen Speichertest durchführen. Booten Sie zu diesem Zweck die Ubuntu-Installations-DVD, und starten Sie den Speichertest memtest86+ durch Eingabe von
boot: memtest
am Boot-Prompt.
Abbildung 25.1 Der Speichertest »memtest86+«
Auch aus einer bestehenden Installation heraus kann memtest gestartet werden. Zumeist wird für den Speichertest während der Installation ein Extra-Boot-Target angelegt. Memtest86+ ist mittlerweile auch für Centrino-Laptops geeignet. Lassen Sie den Test ruhig einmal 24~Stunden laufen, um völlig sicherzugehen, dass der Speicher keine Fehler aufweist.
25.5.4 Festplatten 

Bei einem modernen Computer, der noch nicht mit einer Festplatte der neuesten Generation – einer sogenannten Solid State Disc – ausgestattet ist, ist genau diese Festplatte häufig der Flaschenhals in der Leistung. Dieser Flaschenhals betrifft sowohl das Lesen wie auch das Schreiben von Dateien. Der Prozessor liefert in letzterem Fall mehr Daten in einer bestimmten Zeitspanne, als die Festplatte in ebendieser abspeichern kann. Das ist zwar prinzipiell kein Problem – Ihre Daten werden zwischengespeichert –, dennoch sinkt die Leistung des gesamten Systems.
Geschwindigkeit
Nach der Installation von Ubuntu erfahren Sie durch hdparm, ob Ihre Festplatte einen optimalen Durchsatz hat. Der Befehl sudo hdparm -t /dev/sda liefert bei einer relativ modernen Festplatte beispielsweise folgendes Ergebnis:
/dev/sda: Timing buffered disk reads: 564 MB in 3.00 seconds = 187.90 MB/sec
Die Geschwindigkeit beim Lesen beträgt in diesem Fall 187,9 MB in der Sekunde. Je höher dieser Wert ausfällt, desto schneller ist Ihre Festplatte beim Lesen von Daten. Im Falle des gecachten Lesens von der Platte sollte ein deutlich höherer Durchsatz erzielt werden. Sie testen dies mit dem Befehl sudo hdparm -t /dev/sda:
/dev/sda: Timing cached reads: 12858 MB in 2.00 seconds = 6439.04 MB/sec
Nähere Informationen über den Befehl entnehmen Sie man hdparm. Wenn Ihre Ergebnisse deutlich von den hier genannten abweichen, sollten Sie sich mit der Frage beschäftigen, ob der Kauf einer SSD Ihren Leistungs-Flaschenhals beseitigt.
Platzverbrauch
Vielleicht hatten Sie auch schon einmal das Problem, dass Ihre Festplatte voll war und Sie effektiv freien Platz schaffen wollten. Hierbei wäre es sinnvoll zu wissen, welche Dateien oder welche Verzeichnisse am meisten Platz benötigen. Mit dem Tool disk usage (du) ist nichts leichter als das. Geben Sie Folgendes in ein Terminal ein:
sudo du -ax / | sort -rn > /var/tmp/du-`date --iso`.log
Diese Zeile erstellt eine sehr umfangreiche Liste aller Verzeichnisse und Dateien, sortiert nach Größe. Falls Ihre Festplatte (also in diesem Beispiel auch das Zielverzeichnis /var/tmp) voll ist, können Sie die Ausgaben z. B. mittels ssh zu einem anderen Rechner umleiten:
du -ax / | ssh user@irgendwo -C "sort -rn > /var/tmp/du-`date --iso`.log"
Optionen | Wirkung |
-x |
Bleibe auf diesem Dateisystem, d. h., /proc wird übersprungen. |
-a |
Alle Dateien, nicht nur Verzeichnisse, werden angegeben. |
sort -rn |
numerisch absteigend sortieren |
Kurzbefehle
Wenn Ihnen die Liste zu umfangreich ist und Sie eventuell nur in einem bestimmten Verzeichnis, z. B. Ihrem home-Verzeichnis, den Platzverbrauch eruieren möchten, dann reichen auch die Kurzbefehle aus der Tabelle. Die Informationen über den Platzverbrauch erfolgen hierbei mit einer menschenfreundlichen Ausgabe: Die Option -h (human-readable) zeigt bei den folgenden Kommandos die Größe in KB, MB oder GB an.
Kurzbefehl | Wirkung |
ls -lh |
Größe der Dateien im aktuellen Verzeichnis |
du -h |
gesamte Größe inklusive Unterverzeichnisse |
df -h |
Platz auf den Dateisystemen/Partitionen |
Tipp 290: Platzverbrauch grafisch darstellen
Sie können den Festplattenverbrauch auch grafisch darstellen. Ubuntu liefert zu diesem Zweck standardmäßig ein Werkzeug mit, das Sie im Menü unter Anwendungen • Zubehör • Festplattenbelegung analysieren finden. Ein weiteres sinnvolles Werkzeug ist das kleine Programm Pysize, das den Speicherverbrauch übersichtlich in Blockform darstellt. Die Darstellung reicht bis in eine beliebige Verzeichnistiefe. Auch das Löschen von Dateien und Verzeichnissen kann mit diesem Programm geplant und organisiert werden. Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Installation ist lediglich Python. Sie finden Pysize in den Paketquellen von Ubuntu. |
Zugriff auf Windows-Partitionen
Ubuntu kann von Haus aus auf NTFS-formatierten Partitionen lesen und schreiben. Existierende NTFS-Partitionen werden bereits bei der Installation automatisch erkannt und eingebunden.
Tipp 291: Werkzeuge für fremde Dateisysteme
Viele fremde Dateisysteme werden vom Linux-Kernel unterstützt, so dass Sie durch einfaches Einbinden der Geräte auf sie zugreifen können. Für bestimmte Dateisysteme gibt es auch ein paar spezielle Werkzeuge zum Zugriff auf Dateisysteme, ohne die Geräte einzubinden. Dies wird durch User-Space-Programme erreicht, so dass keine Kernel-Unterstützung für diese Dateisysteme benötigt wird: mtools – für MS-DOS-Dateisysteme (MS-DOS, Windows) cpmtools – für CP/M-Dateisysteme hfsutils – für HFS-Dateisysteme (nativer Macintosh) hfsplus – für HFS+-Dateisysteme (moderner Macintosh)Um MS-DOS-FAT-Dateisysteme zu erzeugen und zu überprüfen, ist das Paket dosfstools nützlich. |
Probleme mit NTFS
Wenn Sie Probleme mit der vorangegangenen Lösung haben, sollten Sie eine spezielle Partition verwenden, die Sie mit FAT32 formatieren. FAT32 hat zwar einige Nachteile, wie die Neigung zur Fragmentierung und die Beschränkung der maximalen Dateigröße auf maximal 4 Gigabyte, aber es kann dafür von beiden Betriebssystemen problemlos gelesen und beschrieben werden. Wenn Sie, wie im Abschnitt »Textbasierte Installation« vorgeschlagen, eine solche Partition bereits bei der Installation von Ubuntu angelegt oder eine FAT32-Partition unter Windows genutzt haben, dann finden Sie wahrscheinlich schon ein Icon mit der Partitionsbezeichnung (beispielsweise sda4) auf dem Desktop. In Ubuntu werden Windows-Partitionen bei der Installation automatisch eingebunden.
Austauschpartition erstellen
Im Folgenden werde ich kurz darauf eingehen, wie Sie eine solche Partition erstellen und in Ihr System einbinden. Am einfachsten ist es, wenn Sie noch freien Festplattenplatz haben, den Sie einfach mit FAT32 formatieren und dann einbinden. Wenn Sie Ihre Windows-Partition zu diesem Zweck verkleinern müssen, bietet sich das auf der Live-CD vorhandene GParted (siehe Abbildung) an. Hier können Sie die Partition mittels eines Schiebereglers verkleinern.
Abbildung 25.2 Überblick über die vorhandenen Festplattenpartitionen mit »GParted«
Nachdem Sie Ihre neue FAT-Partition erstellt haben, müssen Sie sie in Ihr Ubuntu einbinden. Zunächst müssen Sie die genaue Gerätebezeichnung angeben (beispielsweise /dev/hda5 für IDE-Platten und /dev/sda5 für SATA-Platten). Dies ermöglicht folgender Befehl:
sudo fdisk -l
Die Ausgabe sieht ähnlich wie die folgende aus:
Gerät Boot Start End Blocks Id System /dev/sda1 1 243 1951866 82 Linux swap /dev/sda2 244 1459 9767520 83 Linux /dev/sda3 4345 10423 48829567+ 83 W95 FAT32 /dev/sda4 10424 19456 72557572+ 5 Extended /dev/sda5 10424 19456 72557541 83 Linux
Die richtige Partition finden
Interessant sind hier die Einträge unter Gerät (dies ist die Bezeichnung der Partition, die Sie zum Einbinden benötigen) und unter System (diese Einträge helfen Ihnen, die richtige Partition herauszufinden). Im obigen Beispiel wäre die richtige Partition /dev/sda3.
Als Nächstes erstellen Sie das Verzeichnis, in das Ihre Datenaustauschpartition eingebunden werden soll. Wenn Sie dieses unter /media anlegen, erhalten Sie ein Icon auf dem Desktop, aber wenn Sie das Verzeichnis in /mnt erstellen, erscheint das Icon nicht. Sie können natürlich die Partition auch in Ihr home-Verzeichnis einbinden. Das Erstellen des Verzeichnisses und das Einbinden (nur lesbar) in dieses Verzeichnis erfolgt mit folgenden Befehlen:
sudo mkdir /mnt/windows_f sudo mount -t vfat /dev/sda3 /mnt/windows_f
Nun müssen Sie die Partition noch bei jedem Systemstart und schreibbar einbinden. Dazu bearbeiten Sie die Datei /etc/fstab in einem Editor mit Root-Rechten. Fügen Sie Folgendes als letzte Zeile hinzu:
#Auszug aus /etc/fstab /dev/sda3 /mnt/windows_f vfat defaults 0 0
Speichern und schließen Sie die Datei. Jetzt ist es an der Zeit, einen der wenigen notwendigen Neustarts durchzuführen, dann sollte die neue Partition ohne weiteres Eingreifen beim nächsten Windows-Start im Explorer auftauchen.
25.5.5 Weitere Hardwarekomponenten 

Die folgende Checkliste stellt noch einmal, geordnet nach Relevanz, die Hardwarekomponenten zusammen, die Sie vor einem Kauf prüfen sollten. Dazu sehen Sie jeweils eine Ausgabe des Tools dmesg.
- Grafikkarte
Normalerweise sollte die Grafikhardware »aus dem Stand heraus« laufen. Läuft sie erst nach Eingabe des FrameBuffer-Kernel-Parameters, so sollten Sie vom Kauf der entsprechenden Hardware Abstand nehmen. Wenn Sie die Grafikfähigkeit ganz ausreizen möchten, müssen Sie sicherstellen, dass die entsprechenden 3D-Module geladen werden. Dies erfolgt zumeist durch das Einbinden proprietärer Treiber, die auf den Websites der Hersteller über das Internet heruntergeladen werden können. Ein guter Test ist der Aufruf des Werkzeugs glxgears mit folgendem Parameter:
glxgears \ -iacknowledgethatthistoolisnotabenchmark 15979 frames in 5.0 seconds = 3195.632 FPS 16859 frames in 5.0 seconds = 3371.716 FPS 16981 frames in 5.0 seconds = 3396.104 FPS
-
- Moderne Grafik-Chips sollten hier eine Render-Leistung von mehreren Tausend Frames pro Sekunde erbringen.
- Netzwerkhardware
Eine funktionierende Netzwerkschnittstelle ist heutzutage unabdingbar. Wenn Sie planen, sich einen Laptop mit WLAN-Schnittstelle zuzulegen, booten Sie testweise die Installations- DVD im Live-Modus, um zu sehen, ob auch die WLAN-Hardware korrekt erkannt wird. Dies lässt sich nach dem Booten mit dem Befehl dmesg prüfen oder noch einfacher über Netzwerkverwaltung in den Systemeinstellungen.
-
- Dort sollten sämtliche Netzwerkadapter des Systems aufgelistet sein. Im Falle eines Intel-Centrino-WLAN-Chipsatzes sollte folgende Meldung im Syslog erscheinen:
ipw2200: Intel(R) PRO/Wireless 2200/2915 Network Driver, 1.0.6 ipw2200: Copyright(c) 2003-2004 Intel Corporation
- Eingabegeräte
Ohne Frage ist die Funktionalität von Tastatur und Maus oder Touchpad von großer Bedeutung. Testen Sie bei Laptops insbesondere auch, ob sich beim Touchpad ein Klick und Doppelklick durch Antippen des Pads realisieren lassen. Die Identifikation eines Touchpads beim Booten sieht etwa folgendermaßen aus:
Synaptics Touchpad, model: 1, fw: 6.1, id: 0x2580b1, caps: 0xa04713/0x200000 [4294849.525000] input: SynPS/2 Synaptics TouchPad on isa0060/serio4
- Soundsystem
Ein untrügliches Kennzeichen für ein funktionsfähiges Soundsystem ist die Wiedergabe des Ubuntu-Sounds beim Desktop-Start.
- PCI-Bus
Weitere aufschlussreiche Informationen liefert ein Scan des PCI-Bus mit dem Befehl lspci:
lspci ... FireWire (IEEE 1394): VIA Technologies, Inc. IEEE 1394 Host Controller (rev 80) Ethernet controller: Marvell Technology Group Ltd. Yukon Gigabit Ethernet 10/100/1000Base-T Adapter Multimedia audio controller: Creative Labs SB Live! EMU10k1 Multimedia controller: Philips Semiconductors SAA7146
-
- Im vorliegenden Fall wurden ein FireWire-Controller, ein Ethernet-Controller, eine CreativeLabs-Soundkarte sowie eine DVB-Karte mit Philips-Chipsatz identifiziert. Sie können davon ausgehen, dass Geräte, die ohne Fehlermeldungen angegeben werden, auch funktionsbereit sind.
Manchmal würde man sich gern die im Computer eingebauten Geräte anzeigen lassen. Linux stellt für diesen Zweck das /proc-Verzeichnis zur Verfügung. Darin werden einige virtuelle Ordner und Dateien abgelegt, die Informationen über die aktuellen Prozesse und angeschlossenen Geräte enthalten. Der Inhalt einer Datei lässt sich mit cat ausgeben oder mit einem ähnlichen Befehl in der gewünschten Programmiersprache.
Tipp 292: Pager verwenden
Um sich Dateien anzeigen zu lassen, können Sie zu sogenannten Pagern greifen. Ein Pager zeigt den Inhalt einer Datei als Text an. Diese Pager sind z. B. more und less. Beide Programme unterscheiden sich dabei nur in ihrer Bedienung; less ist etwas benutzerfreundlicher. Mit dem Befehl more können Sie ausschließlich mit der (Enter) -Taste jeweils eine Zeile tiefer scrollen, mit less hingegen können Sie mittels Cursor und Bildlaufleisten navigieren. less .bashrc Bei beiden Programmen können Sie in der angezeigten Datei suchen. Hierzu tippen Sie einfach einen Slash (»/«), gefolgt vom zu suchenden Wort ein. Mit Hilfe der Taste (N) gelangen Sie zur nächsten Fundstelle des Suchbegriffs: /test |
25.5.6 Prozesse anzeigen 

Mit den Befehlen
pstree
oder
ps -A
sehen Sie, welche Prozesse gerade auf dem System laufen. Die ausführlichsten Angaben mit CPU-Auslastung, Zeit des gestarteten Prozesses usw. erhalten Sie mit:
ps aux
Tipp 293: Priorität von Prozessen setzen
Der nice-Befehl dient dazu, die Priorität eines Prozesses zu setzen. Dessen Verwandter renice (Paket bsdutils) ändert die Priorität eines bereits laufenden Prozesses. Letzteres kann auch aus top heraus geschehen. Ein nice-Wert von 19 bedeutet niedrigste Priorität – der Prozess ist langsam –, absteigend wird die Priorität erhöht. Kleinere Werte als 0 kann nur der Administrator setzen, –20 ist die höchste Priorität. nice –19 <top> nice --20 <cdrecord -v -eject speed=2 dev=0,0 disk.img> Manchmal kann ein sehr langsamer Prozess dem System mehr schaden als nützen, hier ist also Vorsicht geboten. |
25.5.7 IDE-Geräte 

Informationen über die angeschlossenen IDE-Geräte finden Sie im Ordner /proc/ide. Für jedes IDE-Gerät wird ein Ordner ideX erstellt, der einige Informationen enthält.
In der Praxis werden Sie aber nicht den ideX-Ordner verwenden, sondern den Symlink mit dem Linux-Gerätenamen (z. B. sda). Das kann dann etwa so aussehen:
- Gerätetyp: /proc/ide/sdX/media (cdrom, disk)
- Bezeichnung: /proc/ide/sdX/model
- Gerätenummer: z. B. MATSUSHITADVD-RAM UJ-820S
- Geräteeinstellungen: /proc/ide/sdX/settings
- Einstellungen als ASCII-Table
- Mediumgröße X: /proc/ide/sdX/capacity
- Größe des Mediums in Bytes: z. B. 946032
Tipp 294: Durchsuchen von Datenbanken zur Systemverwaltung
Die glibc-Bibliothek ermöglicht das Durchsuchen von System-Datenbanken (database), nach beispielsweise passwd, group, hosts, services, protocols oder networks. Verwenden Sie hierzu den Befehl getent. getent 'database' 'Suchwort' |
25.5.8 SCSI/USB-Geräte 

Auch hier liegen alle Einstellungen in Ordnern vor. Für die SCSI-Geräte ist dies /proc/scsi. Mit
/proc/scsi/scsi
können Sie sich alle angeschlossenen SCSI-Geräte anzeigen lassen. Zusätzlich gibt es den Ordner /proc/bus/usb für USB-Geräte. Angeschlossene USB-Geräte und Hubs lassen Sie sich entsprechend mit /proc/bus/usb/devices anzeigen.
Das USB-Medium wird nicht sauber eingehängt
Das korrekte Ein- und Aushängen eines USB-Sticks ist von der erfolgreichen Initialisierung des USB-Controllers abhängig. Wenn Sie mit den obigen Vorgehensweisen keinen Erfolg haben, probieren Sie den manuellen Weg über die Kommandozeile (Terminal), indem Sie die folgenden Schritte ausführen:
1. | Öffnen Sie ein Terminal über Anwendungen Zubehör Terminal, und stecken Sie denUSB-Stick an Ihren PC. |
2. | Finden Sie mit dem Befehl dmesg heraus, welche Adresse der USB-Stick zugewiesen bekommen hat. Typischerweise sieht ein solcher Eintrag so aus: [ 718.430189] sd 4:0:0:0: [sdb] Attached SCSI removable disk. Der USB-Stick hat im vorliegenden Fall die Adresse sdb. |
3. | Erstellen Sie dann einen leeren Ordner mit einem beliebigen Namen, beispielsweise usb: mkdir usb. |
4. | In den soeben erstellten Ordner hängen Sie den USB-Stick ein: sudo mount /dev/sdb usb. Nun können Sie über den Ordner usb auf Ihren Stick zugreifen. Da Sie allerdings Sudo-Rechte verwendet haben, brauchen Sie auch solche Rechte, um Daten auf Ihren USB-Stick zu bekommen. Am einfachsten gelingt dies, indem Sie mit gksudo nautilus den Dateibrowser im Root-Modus öffnen. |
Der Root-Account im Live-System ist nicht mit einem Passwort gesichert. Wenn Sie mehrere Befehle als Root geben möchten, wechseln Sie einfach innerhalb einer normalen Konsole mittels sudo -s in ein sogenanntes Root-Terminal. Jetzt brauchen Sie für die folgenden Befehle kein sudo mehr voranzustellen.
Tipp 295: Mehrere USB-Geräte an einem Netbook
Bei einem Netbook ist in der Regel die Anzahl der USB-Anschlüsse aus Platzgründen sehr reglementiert. Im Höchstfall können diese Geräte mit maximal vier USB-Steckplätzen dienen. Dies sollte unter normalen Umständen mehr als ausreichend sein. Manchmal kommt es aber bei voller Auslastung dieser Anschlüsse dazu, dass Sie beispielsweise beim Anstecken eines USB-Sticks folgende Fehlermeldung erhalten: invalid mount option when attempting to mount the volume Ubuntu versucht, Ihren USB-Stick in das Dateisystem einzubinden, scheitert aber an dieser Aufgabe, weil der betreffende USB-Anschluss bereits für ein anderes Gerät reserviert ist, zumeist für ein CD-Laufwerk. Als Lösung bietet es sich an, diese Reservierung zu löschen oder wenigstens zu deaktivieren. Dazu öffnen Sie die Datei /etc/fstab mit sudo gedit /etc/fstab und kommentieren die letzte Zeile /dev/sdb1 /media/cdrom0... aus, indem Sie ein ># an den Anfang dieser Zeile schreiben. Nach einem obligatorischen Neustart werden die USB-Speichermedien richtig eingebunden. Dieses Problem tritt nur bei den »regulären« Ubuntu-Versionen auf, nicht bei der Ubuntu Netbook Edition. |
25.5.9 Eingabegeräte 

Für Tastaturen und Mäuse gibt es den Ordner /proc/bus/input. Der Befehl /proc/bus/input/devices gibt alle angeschlossenen Eingabegeräte aus.
25.5.10 Soundkarten 

Für Soundkarten gibt es einen Ordner /proc/asound. Alle Soundeinstellungen können hier abgerufen werden. Für jede Soundkarte wird ein Ordner /proc/asound/cardX angelegt. Der Befehl /proc/asound/cards listet alle gefundenen Soundkarten auf. Mit
/proc/asound/cardX/id
können Sie sich die Gerätebezeichnung der Soundkarte X ausgeben lassen. Zusätzlich wird für jeden Mixer ein Verzeichnis mit dem Namen /proc/asound/cardX/pcmXc angelegt.
25.5.11 Netzwerkgeräte 

Für sämtliche Netzwerkkarten (auch Wireless LAN) gibt es den Ordner /proc/net. Mit
/proc/net/arp
lassen Sie sich IP-Adresse, Mac-Adresse und Hardwarename (eth1, wlan0) der aktiven Karten ausgeben. Die IPV6-Adressen der Netzwerkgeräte erhalten Sie mit:
/proc/net/if_inet6
25.5.12 ISDN 

Obwohl ISDN im Vergleich zu DSL etwas aus der Mode gekommen ist, bietet diese Variante in strukturschwachen Gegenden immer noch die schnellste und zuverlässigste Möglichkeit, ohne DSL-Anschluss ins Internet zu gelangen. Es soll nicht verschwiegen werden, dass die saubere Einrichtung des ISDN-Subsystems unter Ubuntu mit einiger Handarbeit (sprich: der Installation zusätzlicher Software und dem Editieren von Konfigurationsdateien) verbunden ist. Der Grund: ISDN ist weltweit wenig verbreitet.
Die beste Linux-Unterstützung bietet ISDN-Hardware namens FritzCard der Firma AVM. Die Inbetriebnahme einer solchen Karte in der einfachen PCI-Version wird nachfolgend beschrieben. Für komplexere Szenarien wie die Verwendung von USB-Hardware konsultieren Sie am besten das Ubuntu-Wiki.
Aufgrund einer restriktiveren Politik der Kernel-Programmierer wird es zunehmend schwierig, Hardware, die proprietäre Treiber erfordert, wie z. B. auch die Fritz!Card, unter Linux zum Laufen zu bringen. Sollten Sie Probleme mit der Inbetriebnahme Ihrer ISDN-Hardware haben, so konsultieren Sie am besten das Ubuntu-Wiki.
Die Treiber für die meisten ISDN-Modems von AVM erhalten Sie, wenn Sie das Paket ubuntu-restricted-extras installieren. Gleichzeitig erhalten Sie übrigens auch viele Multimedia-Codecs, um Dateien im MP3-Format hören zu können. Kubuntu-Nutzer installieren kubuntu-restrictedextras. Sollte die automatische Einbindung Ihres ISDN-Modems nicht funktionieren, bietet sich die manuelle Herangehensweise an.
Vorgehensweise
Folgende Pakete werden für die Fritz!Card benötigt (die Kernel-Version liefert der Befehl uname -r:
- linux-restricted-modules-<Kernel-Version>
- avm-fritz-firmware
- avm-fritz-firmware-<Kernel-Version>
- capiutils
- isdnutils
- libcapi20-3
- pppdcapiplugin
Das Paket isdnutils stellt eine Reihe nützlicher Dienstprogramme zur Verfügung. Während der Installation der Pakete werden Sie bereits aufgefordert, die Daten Ihres Providers einzugeben. Dies können Sie allerdings auch später noch nachholen. Nach dem Einbau der Karte richten Sie ISDN unter Ubuntu folgendermaßen ein.
Ergänzen Sie mit sudo-Rechten in der Datei /etc/modules folgende Zeile:
capidrv capi
Das Laden des Moduls hisax sollten Sie hingegen verhindern, indem Sie das Modul in eine Blacklist schreiben. Diese legen Sie als Superuser im Verzeichnis /etc/modprobe.d beispielsweise als blacklist-hisax neu an und schreiben Folgendes in die Datei:
# Auszug aus /etc/modprobe.d/blacklist-hisax blacklist hisax
Danach laden Sie die Module mit folgendem Befehl neu:
sudo /etc/init.d/module-init-tools
Ob die Module korrekt geladen wurden, erfahren Sie mit folgendem Befehl:
lsmod | grep capi capi 20352 0 capidrv 33268 1 isdn 153504 1 capidrv capifs 6408 2 capi kernelcapi 49920 3 capi,capidrv,fcpci
Testen Sie, ob die CAPI korrekt geladen wurde, indem Sie den Befehl capiinfo eintippen. Jetzt müssen Sie nur noch die Zugangsdaten zum Provider eingeben. Dies erledigen Sie bei Ubuntu am bequemsten mit dem Network Manager. Wählen Sie dort den Punkt ISDN-Verbindung, und klicken Sie die Schaltfläche Eigenschaften an. Geben Sie nun die Telefonnummer sowie den Login-Namen und das Passwort für Ihren Provider an. Aktivieren Sie den ISDN-Anschluss. Verfolgen Sie die Meldungen in der System-Logdatei. Sollten Sie sich nun nicht beim Provider einloggen können, so kann das daran liegen, dass Sie in der Datei /etc/ppp/peers/ppp0 noch folgende Zeile auskommentieren oder löschen müssen:
plugin userpass.so
Reaktivieren Sie das ISDN-Modul im Netzwerkkonfigurations-Tool. Die Verbindung sollte nun stehen.
Manuelles Konfigurieren der Verbindung
Sie können die Verbindung natürlich auch auf der Kommandozeile konfigurieren, was sich unter anderem beim Einsatz von Kubuntu anbietet. Dazu müssen Sie die Authentifizierungsdatei für Ihren Provider editieren. Hierzu verwenden Sie am besten eine der existierenden Dateien unter /etc/ppp/peers/isdn und benennen sie in <Providername> um:
# Auszug aus /etc/ppp/peers/isdn/<Providername> password <Mein Passwort> user <Meine Login-Kennung> number <Nummer des Providers>
Provider-Daten
In der Datei müssen Sie also die Login-Kennung Ihres Providers sowie das Passwort eingeben. Die Verbindung wird nun mit folgendem Befehl getestet:
sudo pon isdn/<Providername>
Ob der Verbindungsaufbau erfolgreich war, zeigt ein Blick in die Datei /var/log/messages (vergleiche Abschnitt »DSL«). Unterbrochen wird die Verbindung wieder mit:
poff isdn/<Providername>
Abschließend ist es noch wichtig, zur Namensauflösung im Internet die IP-Adresse eines Nameservers explizit in der Datei /etc/resolv.conf zu definieren:
# Auszug aus /etc/resolv.conf nameserver 194.25.2.129
KDE und ISDN
Die obige Anleitung ist für KDE- bzw. Kubuntu-Anwender gleichermaßen geeignet. Leider sind die beschriebenen Klimmzüge derzeit noch notwendig, um mit Ubuntu per ISDN ins Internet zu gelangen. Es wäre wünschenswert, dass bei zukünftigen Ubuntu-Releases ein entsprechendes benutzerfreundliches grafisches Werkzeug zur Konfiguration der ISDN-Hardware beigefügt würde. Die Verwaltung des ISDN-Zugangs erfolgt nach Einrichtung der Hardware bequem mit dem KDE-Tool Kppp, das Sie im K-Menü im Unterverzeichnis Internet finden.
Weitere Informationen zur Einrichtung einer Vielzahl von ISDN-Hardwarekomponenten finden Sie unter www.ubuntuusers.de. Dort ist unter anderem auch die Einrichtung einer ISDN-PCMCIA-Karte sowie einer Fritz!Card-USB beschrieben.
25.5.13 Powermanagement und ACPI 

Beim Einsatz eines Notebooks ist es von besonderem Interesse, dass das System möglichst schonend mit dem Akku und effektiv mit der verbleibenden Energie umgeht. Auch wenn Notebooks in absehbarer Zeit nicht an die enormen Akkulaufzeiten eines Netbooks herankommen werden, so steht das Thema Effizienz hier ebenfalls an erster Stelle.
Abbildung 25.3 Die zentrale Instanz der Energieverwaltung
Unter Ubuntu gelangen Sie über System • Einstellungen • Energieverwaltung zu energiespezifischen Einstellungen (siehe Abbildung). Hier können Sie – abhängig von der Stromversorgung (Akku- oder Netzbetrieb) – unter Umständen eine längere Akkulaufzeit herausholen, indem Sie beispielsweise das schnellere Wechseln in den Energiesparmodus erlauben. Des Weiteren können Sie definieren, wie das System sich verhalten soll, wenn Sie beispielsweise den Deckel des Notebooks schließen oder den Ein-Aus-Knopf betätigen.
Abbildung 25.4 Sie können sich auch wertvolle Informationen über den Zustand Ihres Akkus anzeigen lassen.
Tipp 296: Detaillierte Informationen über Ihren Akku
Für viele Zwecke kann es sehr hilfreich sein, wenn Sie detaillierte Informationen über Ihren Akku besitzen – sei es für den Support des Herstellers oder für Fragen in einem Forum. Mit diesem Befehl erhalten Sie alle relevanten Informationen, die Ihr System über den Akku hat: cat /proc/acpi/battery/BAT1/info Hierbei gehe ich davon aus, dass Ihr Akku mit der Bezeichnung BAT1 angesprochen wird. Dies muss selbstverständlich nicht so sein. Die korrekte Bezeichnung finden Sie heraus, wenn Sie sich den Inhalt des Ordners battery ansehen: ls /proc/acpi/battery Wenn die Kapazität Sie interessiert, ersetzen Sie cat durch grep -F capacity. |
Unglücklicherweise befindet sich eine Vielzahl von Geräten auf dem Markt, deren ACPI (Advanced Configuration and Power Interface) im BIOS mangelhaft implementiert wurde. Während Windows über derlei Unzulänglichkeiten großzügig hinwegsieht, ist Linux hier wesentlich kritischer. Das Kernstück des ACPI-Systems ist die DSDT (Differentiated System Description Table).
Um Informationen über das Linux-ACPI-System (Advanced Computer Power Interface) zu erhalten (z. B. den Batteriestand), können Sie sich eines einfachen Mittels bedienen. Die Informationen zu ACPI liegen im Ordner /proc/acpi/ und lassen sich mit einem Programm wie cat oder auch mit gedit anzeigen. Zum Beispiel befinden sich die Informationen über die Prozessor-Taktreduzierung (etwa in Centrino-Notebooks) in der Datei /proc/acpi/processor/CPU1/throttling.
Tipp 297: Fehlermeldungen auf der Konsole
Wenn übermäßig viele Fehlermeldungen die Konsole unbrauchbar werden lassen, sollten Sie zuerst in /etc/init.d/klogd nachsehen. Um den Warn-Level zu ändern, setzen Sie KLOGD="-c <3>". Ein Neustart des Daemons durch /etc/init.d/klogd restart aktiviert die neuen Werte. Alternativ können Sie dmesg -n<3> benutzen. Der Warn-Level schlüsselt sich wie folgt auf: 0: KERN_EMERG – System ist unbenutzbar 1: KERN_ALERT – sofortiger Eingriff nötig 2: KERN_CRIT – kritischer Zustand 3: KERN_ERR – Fehler 4: KERN_WARNING – Warnung 5: KERN_NOTICE – normale, aber bedeutende Nachricht 6: KERN_INFO – Information 7: KERN_DEBUG – reine Debug-NachrichtAuch ein Blick in der Datei /etc/syslog.conf kann hilfreich sein, um zu verstehen, welche Nachrichten auf der Konsole ausgegeben werden. |
DSDT-Tabelle
In die DSDT-Tabelle befinden sich oft Fehler, die Sie bei Centrino-Laptops mit Hilfe des Intel-Compilers aufspüren und beseitigen können. Die neu erstellte Tabelle können Sie dann dem Linux-System beim Systemstart übergeben. Falls Sie das Patchen der DSDT scheuen, finden Sie im Internet auf der Seite acpi.sourceforge.net eine Liste mit gepatchten Tabellen, sortiert nach Hardwaretypen.
Sie können diese DSDT-Tabelle selbst konfigurieren. Aus Platzgründen kann ich hier nicht näher darauf eingehen. Sie finden eine Anleitung aber im Buch »Linux« der Autoren Plötner und Wendzel (Galileo 2011), das auch als Openbook im Internet (http://openbook.galileocomputing.de/linux/) und auf der beiliegenden DVD verfügbar ist.