6.3 GNOME classic – bekannt und bewährt 

In diesem Abschnitt stelle ich Ihnen den klassischen GNOME-Desktop vor, den Sie am Anmeldebildschirm unter den Optionen auswählen können (siehe Abschnitt »Die Anmeldung«). Dieser Desktop ist auf jeden Fall in Ubuntu 11.04 noch zu starten, wird aber nach derzeitigem Kenntnisstand in der Version 11.10 nicht mehr enthalten sein. Stattdessen soll es eine sogenannte 2D-Version von Unity geben, die bei Fehlen von geeigneten Hardware-Treibern dennoch die neue Art der Bedienung ermöglicht.
Nachdem Sie sich am System angemeldet haben, erwartet Sie ein aufgeräumter Desktop ohne störende Icons. Selbst der Mülleimer ist von der Bildfläche verschwunden – er befindet sich unten rechts im Panel. Im Gegensatz zu Systemen wie Windows finden Sie gleich zwei Panels – eines am oberen und eines am unteren Bildschirmrand – mit einigen Icons und Menüverknüpfungen (siehe Abbildung).
6.3.1 Die klassische GNOME-Oberfläche 

Der Standard-Desktop ist durch fünf Abschnitte (vergleiche Abbildung) charakterisiert:
- Abschnitt A
Hier finden Sie Menüs, mit deren Hilfe Sie leichten Zugang zu allen Programmen, Orten und Einstellungen des Systems haben. Eine Beschreibung dieser Menüs lesen Sie im Abschnitt »Der Menübereich«.
- Abschnitt B
In diesem Bereich geben Ihnen manche Programme visuelle Rückmeldungen.
- Abschnitt C
In diesem Bereich befindet sich ganz rechts das Aktionsmenü und links daneben das sogenannte »Me-Menü«. Eine Beschreibung dieser Menüs finden Sie in den Abschnitten »Das Me-Menü«, und »Das Aktionsmenü«.
- Abschnitt D
An dieser Stelle können Sie auf einen Blick sehen, welche Fenster aktuell geöffnet sind. Nicht alle hier angezeigten Fenster müssen maximiert sein. Sie können also durch die Funktion »Minimieren« (mittlerer Button in jeder Fensterleiste) Anwendungen hier »parken«. Durch einen Klick auf den Desktop-Button (das Icon mit dem Desktop) können Sie alle Fenster zugleich minimieren, um freien Zugriff auf den Desktop zu erlangen. Durch einen wiederholten Klick holen Sie alle Anwendungen wieder in den Vordergrund.
- Abschnitt E
Der Mülleimer ist selbsterklärend; alle Dateien, die Sie löschen, gelangen in diesen Ordner mit dem Namen Papierkorb. Links von dem Papierkorb finden Sie die sogenannten »virtuellen Desktops«, eine Eigenschaft von UNIX-Betriebssystemen wie Ubuntu. Diese Desktops sind vier voneinander unabhängige Arbeitsflächen, die Sie parallel nutzen können. So können Sie beispielsweise auf einem Desktop arbeiten, während Sie auf dem anderen mit dem Firefox surfen.
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- Auch wenn es am Anfang verwirrend erscheinen mag, so kann diese Aufteilung doch die Übersichtlichkeit deutlich erhöhen. Sie wechseln zwischen diesen Arbeitsflächen, indem Sie auf das zugehörige Mini-Icon klicken. Sie können übrigens geöffnete Fenster beliebig auf diese Arbeitsflächen verteilen, indem Sie mit der rechten Maustaste auf die Titelleiste eines Fensters klicken und dort den Punkt Auf andere Arbeitsfläche verschieben wählen.
Abbildung 6.20 Der Desktop ist aufgeräumt und zeigt den typischen GNOME-Aufbau mit fünf Abschnitten. Das Aussehen von GNOME hat sich seit Jahren nicht grundlegend geändert.
Schnellstarter
Sie können natürlich auch Icons als sogenannte Schnellstarter auf dem Desktop anlegen. Wie Sie dies erledigen, erfahren Sie im Abschnitt »Programme starten«.
6.3.2 Der Menübereich 

Für den Windows-Umsteiger wird es etwas ungewohnt sein, dass sich das Startmenü standardmäßig im linken oberen Desktop-Bereich befindet. Es gibt keinen einzelnen Start-Button, über den sich alles erreichen lässt. Bei GNOME gibt es drei einzelne Menübereiche:
- Anwendungen
Hier finden Sie Programme, die Sie im täglichen Umgang mit dem Computer benötigen. Diese sind in die Rubriken Barrierefreiheit, Büro, Grafik, Internet, Spiele, Unterhaltungsmedien und Zubehör unterteilt. In den einzelnen Rubriken liegen die direkt startbaren Programme. Der Menüpunkt Software-Center erlaubt dem Benutzer, weitere Programme zu installieren und in das Startmenü zu integrieren oder sie daraus zu entfernen.
- Orte
Das Orte-Menü (siehe Abbildung) ermöglicht den direkten Zugriff auf lokale Ressourcen, wie beispielsweise das persönliche Verzeichnis des Benutzers oder die Speicherperipherie des Computers (CD/DVD-Laufwerk, Memorystick). Außerdem lassen sich bei Bedarf auch Netzwerkverzeichnisse einbinden. Viele Benutzer von Windows XP haben die Ordnerstruktur ihres Betriebssystems schätzen gelernt. Unter Eigene Dateien befanden sich hier Eigene Musik, Eigene Bilder usw. Damit sich diese Nutzer an einem Linux-System gleich heimisch fühlen, hat GNOME vordefinierte Ordner im home-Verzeichnis angelegt.
Abbildung 6.21 Vordefinierte Ordner im »Orte«-Menü
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- Die wichtigsten Ordner (Dokumente, Musik, Bilder und Videos) erreichen Sie z. B. über das obere Panel. Wenn Sie den persönlichen Ordner mit Nautilus öffnen, haben Sie zusätzlich die Ordner Öffentlich und Vorlagen.
- System
Hier finden Sie die meisten für die Systemadministration benötigten Programme. Die Rubrik Einstellungen enthält Werkzeuge zur Konfiguration des Desktops; unter Systemverwaltung befinden sich Programme zur Administration im engeren Sinne, die zumeist Root-Rechte erfordern. Die in den verschiedenen Teilbereichen zusammengefassten Programme werden im Laufe des Buchs zum größten Teil separat besprochen.
Tipp 57: Vordefinierte Ordner und Lesezeichen umbenennen
Sie können die Namen dieser Ordner selbstverständlich verändern. Ein Rechtsklick auf die Namen im Orte-Menü funktioniert leider nicht, aber wenn Sie Ihr home-Verzeichnis, den Persönlichen Ordner, öffnen, können Sie sie auf gewohnte Weise umbenennen. Die Änderungen werden sofort übernommen und sind auch im Panel unter Orte sichtbar. Wesentlich mehr Einflussmöglichkeiten haben Sie, wenn Sie im Dateimanager Nautilus dem Menü unter Lesezeichen • Lesezeichen bearbeiten... folgen. Hier können Sie beliebige Lesezeichen anlegen oder den Ort von vorhandenen ändern. |
Menüs bearbeiten
Sie können auf das Aussehen dieser Menüs Einfluss nehmen. In GNOME ist ein Menü-Editor zur individuellen Konfiguration dieser Menüs integriert. Dieser befindet sich unter System • Einstellungen • Hauptmenü. Durch einfaches Anklicken und Häkchensetzen wählen Sie die Einträge entweder als sichtbar oder unsichtbar aus. Aber das ist noch nicht alles – Sie können sogar die Reihenfolge der Einträge variieren, neue Trennlinien hinzufügen und selbstverständlich auch neue Einträge sowie neue Menüs erstellen.
Abbildung 6.22 Konfiguration des Startmenüs mit dem Menü-Editor
Einträge selbst erstellen
Zum Erstellen neuer Einträge wählen Sie zuerst das Menü, in dem der Eintrag angelegt werden soll. Dazu markieren Sie im linken Abschnitt das Menü. In der Mitte finden Sie nun unter Einträge alle bisher vorhandenen Unterpunkte dieses Menüs. Klicken Sie rechts oben auf den Button Neuer Eintrag. In dem darauf folgenden Fenster geben Sie unter Befehl den Befehlsnamen des gewünschten Programms ein.
Programmnamen herausfinden
Oftmals ist der Befehlsname gleichzeitig der Paketname des Programms und wird kleingeschrieben. So ist das Programm Evolution durch den Befehl evolution zu starten. Wenn Sie mit dieser Schreibweise keinen Erfolg erzielen, hilft ein Blick in das Programm Synaptic über das Menü System • Systemverwaltung • Synaptic-Paketverwaltung. Hierin befindet sich in der Werkzeugleiste eine Suche, mit der Sie nach den Paketnamen eines Programms suchen können.
Sie haben mit Hilfe dieses Menü-Editors den kompletten Zugriff auf das Aussehen Ihrer Menüs. So können Sie auch Einträge per Drag & Drop (mit der Maus markieren und verschieben) in ein anderes Menü kopieren oder andere Icons auswählen, wenn Sie sich die Eigenschaften eines Eintrags ansehen.
Unerwünschte KDE-Einträge entfernen
Der Menü-Editor ist insbesondere auch dann nützlich, wenn durch die Parallelinstallation von KDE einige unerwünschte KDE-Einträge im GNOME-Menü gelandet sind. Diese werden durch Abwählen des kleinen Hakens vor dem Menüeintrag deaktiviert und erscheinen anschließend nicht mehr im Menü. Sie können auf die gleiche Weise verfahren, um sogar ganze Menüs auszublenden.
Tipp 58: Ein anderes GNOME-Menü installieren
Eventuell kennen Sie das von Novell entwickelte GNOME-Menü (siehe Abbildung), das laut einiger Ergonomie-Studien benutzerfreundlicher sein soll, und vermissen es bei Ubuntu? Sie können dieses Menü verwenden, wenn Sie das Paket gnome-main-menu installieren. Nach der Installation müssen Sie sich ab- und wieder anmelden. Danach fügen Sie das Menü dem Panel hinzu, indem Sie mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle des Panels klicken und den Punkt Zum Panel hinzufügen wählen. In der erscheinenden Auswahlliste klicken Sie den Eintrag Hauptmenü – Standardmenü und Anwendungs-Browser doppelt an, um dieses Add-on zu integrieren. Wenn Sie ausschließlich mit diesem neuen Menü arbeiten möchten, können Sie selbstverständlich die anderen Menüeinträge im Panel löschen (siehe unten). Sie verschieben das Menü im Panel, indem Sie mit der rechten Maustaste die Option Verschieben auswählen. |
Menü löschen und wiederherstellen
Sie können selbstverständlich auch die Obermenüeinträge (Anwendungen, Orte und System) im Panel löschen. Dies geschieht durch einen Rechtsklick auf den betreffenden Panel-Eintrag und durch Auswählen der Option Aus dem Panel entfernen. Bitte beachten Sie hierbei, dass Sie dann keinen grafischen Zugriff mehr auf die einzelnen Menüeinträge haben. Um das gesamte Menü wiederherzustellen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle im Panel und wählen Zum Panel hinzufügen. In der daraufhin erscheinenden Auswahlliste wählen Sie den Eintrag Menüleiste. Klicken Sie auf diesen doppelt oder markieren Sie den Eintrag, und wählen Sie Hinzufügen.
Abbildung 6.23 Das aus (Open-)SUSE bekannte GNOME-Menü unter Ubuntu
6.3.3 Die Panels 

Der Dreh- und Angelpunkt des GNOME-Desktops sind die frei konfigurierbaren Panels, die sich in der Standardinstallation am oberen und unteren Bildschirmrand befinden. Das obere Panel beherbergt die Startmenüs, das untere die Statusanzeigen für gestartete Programme. Die Panels können selbstverständlich per Drag & Drop (»Ziehen und Fallenlassen«) auch an eine andere Seite des Bildschirms gezogen werden. Dazu bewegen Sie das Panel mit gedrückter linker Maustaste an die gewünschte Stelle.
Tipp 59: Das Panel besser nutzen
Viele Anwender empfinden die oberen und unteren Panels als sehr schlicht und verbergen diese automatisch bei Nichtnutzung. Dies geschieht, indem Sie mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle im Panel klicken und die Eigenschaften aufrufen. Dort setzen Sie einfach einen Haken vor den Punkt Auto-Verbergen, und Ihr Panel verschwindet automatisch fast vollständig, wenn Sie es nicht nutzen. Wenn Sie es wieder benötigen, bewegen Sie einfach Ihre Maus an das verbliebene dünne Panel. Diese Animation reagiert mit einer gewissen Verzögerung, so dass einige Anwender unruhig werden, bevor sich etwas bewegt. Übrigens: Wussten Sie schon, dass Sie mit dem Mausrad durch alle geöffneten Anwendungen navigieren können? Bewegen Sie dazu die Maus auf eines der geöffneten Fenster im Panel, und drehen Sie das Mausrad. |
Schnellstarter
Äußerst praktisch ist die Möglichkeit, eigene Schnellstarter für Programme auf einem Panel zu erzeugen. Dazu wählen Sie einfach das gewünschte Programm im entsprechenden Menü aus und ziehen es per Drag & Drop auf das Panel. Es lassen sich auch spezielle Panel-Applets wie z. B.der lokale Wetterbericht oder der Börsenticker integrieren. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle des Panels und wählen den Punkt Zum Panel hinzufügen.
Schubladen
Interessant ist die Möglichkeit, beliebig viele neue Panels zu generieren und diese entsprechend mit Anwendungen zu bestücken (rechter Mausklick – Panel anlegen). Praktisch ist auch die Schublade, mit der Programme zu Gruppen zusammengefasst werden können (siehe Abbildung). Zu diesem Zweck müssen Sie lediglich mit der rechten Maustaste die Schublade hinzufügen. Dies erledigen Sie per Rechtsklick auf das Panel und durch Auswahl von Zum Panel hinzufügen... Im sich öffnenden Fenster wählen Sie den Punkt Schublade und bestätigen durch Hinzufügen – fertig! Sie können dann in der geöffneten Schublade ebenfalls mit der rechten Maustaste oder durch Drag & Drop Programme hinzufügen. Der Inhalt der Schublade wird dann wie ein eigenes Panel behandelt.
Abbildung 6.24 Frei definiertes Panel mit Schublade
Tipp 60: Deskbar – die umfassende Suche
Mit Hilfe von Deskbar sind Sie in der Lage, gleichzeitig Ihren Computer und das Internet nach Dateien zu durchsuchen, mit einem Suchbegriff verknüpfte Aktionen durchzuführen und vieles mehr. Sie müssen dieses Applet zuerst installieren (Paketname: deskbar-applet). Nun müssen Sie sich in GNOME ab- und wieder anmelden, um im Panel über einen Rechtsklick und die Auswahl von Zum Panel hinzufügen ein neues Applet zu installieren. Sie finden die Deskbar über die orangefarbene Lupe im Panel. Nach einem Klick auf die linke Maustaste erscheint das Deskbar Applet, in dem Sie Ihre Suchanfragen eingeben können. Standardmäßig wird bei anfallenden Suchanfragen nicht das Internet durchsucht, sondern lediglich eine Verknüpfung zu einer Suchmaschine zur Verfügung gestellt. Wenn Sie bei einer Suchanfrage auch Ergebnisse aus dem Internet erhalten möchten, dann müssen Sie dies der Deskbar in den Einstellungen mitteilen. Durch einen Klick mit der rechten Maustaste gelangen Sie zu diesen Einstellungen. Sie können mit Hilfe von zahlreichen Plug-ins auch Programme starten oder suchen und Aktionen des Rechners wie das Herunterfahren aktivieren. Außerdem können Sie Datenquellen wie Wörterbücher, eigene Lesezeichen (Bookmarks) oder die Chronik Ihres Browsers nutzen. |
Abbildung 6.25 Die »Deskbar« ist die universale Suche.
Tipp 61: Ubuntu und »GNOME 3«
Unity ist nicht die einzige große Neuerung in der Linux-Welt. So hat auch GNOME statt einer jahrelangen Evolution inzwischen eine radikale Revolution im Aussehen vollzogen, die ähnlich wie Unity auf vielfachen Widerstand stößt. Dennoch sind die Ansätze aus meiner Sicht interessant und ein Blick darauf lohnt sich allemal – zumal Sie auf Dauer die neuen Oberflächen sowieso nicht vermeiden können. Das wesentliche Merkmal von GNOME 3 ist die GNOME-Shell. Diese ersetzt die Panels und das Anwendungsmenü. In einer der nächsten Versionen wird zudem Zeitgeist vollständig integriert: eine neue Art des ereignisbasierten Dateizugriffs. Eines der größten Probleme für viele nicht professionelle Anwender liegt im fehlenden Verständnis für das Konzept der Dateien und Verzeichnisse. So sind beispielsweise für diese Anwender heruntergeladene Dateien nicht mehr auffindbar, weil sie nicht wissen, wo sich der Speicherort für diese Dateien befindet. Um den Umgang mit den Dateien zu vereinfachen, sortiert Zeitgeist alle modifizierten Dateien nach Datum, so dass der Anwender nicht mehr wissen muss, wo die Datei liegt, sondern wann er damit gearbeitet hat. Canonical hat sich entschieden anstelle von GNOME 3 lieber Unity zu entwickeln. Sie können aber dennoch ein Ubuntu mit GNOME 3 verwenden, wenn auch diese Version nicht von Canonical unterstützt wird. Für weitere Informationen sehen Sie auf der Seite http://ugr.teampr0xy.net/roadmap nach. |
6.3.4 Programme starten 

Wie bei anderen Betriebssystemen und Arbeitsumgebungen auch, haben Sie mehrere Möglichkeiten, Programme zu starten. Die am häufigsten benutzte Möglichkeit ist für die meisten Anwender das Klicken auf ein Icon, das entweder auf dem Desktop (Doppelklick) oder im Panel (Einfachklick) zu finden ist. Dies ist aber nicht der einzige und oftmals auch nicht der bequemste Weg.
Folgende Varianten stehen Ihnen zum Starten von Anwendungen zur Verfügung:
- Startmenü
Klicken Sie den entsprechenden Programmeintrag in der Unterrubrik des Startmenüs an. Die Einträge des Startmenüs sind jeweils nach Themengebieten zusammengefasst und lassen sich auch Ihren individuellen Vorstellungen entsprechend anpassen.
- Desktop-Icon/Schnellstarter
Erstellen Sie einen Schnellstarter im Panel oder ein Icon auf dem Desktop via Drag & Drop aus dem Startmenü. Das Programm lässt sich dann durch einen Einfachklick im Panel oder einen Doppelklick auf das Desktop-Icon starten. Die meisten Aktionen auf dem Desktop oder im Dateimanager erfordern bei GNOME in der Standardkonfiguration einen Doppelklick. Dieses Verhalten lässt sich aber über den Reiter Verhalten im Menü Bearbeiten • Einstellungen des Universalbrowsers Nautilus ändern.
- Eingabefenster
Wenn Sie den Namen der ausführbaren Programmdatei kennen, so lässt sich das Programm auch über das Eingabefenster starten (siehe Abbildung). Dieses öffnen Sie durch die Tastenkombination (Alt) + (F2) .
Abbildung 6.26 Das Eingabefenster
- Konsole
Wenn Sie ausführliche Informationen über die von einem gestarteten Programm ausgegebenen (Fehler-)Meldungen wünschen, sollten Sie das Konsolenprogramm gnome-terminal nutzen. Mehr zur Funktionsweise der Konsole finden Sie im Abschnitt »Terminal«.
Tipp 62: Automatischer Programmstart
Oftmals haben Benutzer spezifische Wünsche, welche Programme beim Start des Systems ebenfalls automatisch starten sollen. Es sind häufig immer die gleichen Programme, die wir nutzen. Sie finden die Übersicht der Startprogramme unter dem Menüpunkt Systemeinstellungen • Persönlich • Startprogramme. Unter dem Reiter Startprogramme finden Sie eine Übersicht aller vorhandenen Autostart-Programme. Sie können diese Einträge aktivieren, deaktivieren und löschen. Neue Einträge legen Sie an, indem Sie auf den Button Hinzufügen klicken (siehe Abbildung). Wenn Sie sich beim Anlegen eines neuen Eintrags vertan haben und GNOME nach einem Neustart nicht mehr startet, liegt die Rettung wie so oft auf der Kommandozeile. Wechseln Sie einfach mit der Tastenkombination (Strg) + (Alt) + (F1) auf eine virtuelle Konsole. Melden Sie sich nun an, und navigieren Sie zum Autostart-Ordner. Dieser verbirgt sich entweder im home-Verzeichnis unter .config/autostart oder unter /etc/xdg/autostart. Die verantwortlichen Einträge haben die Endung .desktop. Identifizieren Sie den Bösewicht, und löschen Sie ihn. |
Abbildung 6.27 In GNOME ist die Verwaltung der Autostart-Programme spielend einfach.